Hannover 96 - Werder Bremen Spielbericht

Ich mag nicht mehr - und Robert Enke bestimmt auch nicht mehr. Mittlerweile ist er nur noch zu bemitleiden. Mit schöner Regelmäßigkeit steht er im Tor von Hannover 96, macht das bisweilen sehr gut bis herausgagend, und bekommt trotzdem immer zwischen drei und sechs Dinger eingeschenkt, es hätten gegen teilweise lustlos wirkende Bremer durchaus auch mehr sein können, hätten die Werderaner nur Lust gehabt.

Man hatte nie das Gefühl, 96 könnte an diesem Sonntag Nachmittag bei herrlichem Fußballwetter etwas reißen, zu zaghaft zu ängstlich und mutlos gingen sie in diese Partie. Die Abteilung Attacke fand nicht statt, was auch an Mikael Forssell lag, vor allen Dingen aber an den Pässen bzw. Zuspielen, die überhaupt nicht den Weg in Richtung Tim Wiese fanden. Nicht einen einzigen wirklich gefährlichen Torschuss musste der (immer noch zurecht nicht spielende) Nationaltorwart parieren. Dennoch plätscherte das Spiel bis kurz vor Ende der ersten Halbzeit gemächlich vor sich hin, ehe Claudio Pizarro den Ex-Bremer Schulle Schulz anschoss und der Ball über Robert Enke ins Tor flatterte.

Nach der Halbzeit dasselbe Bild, bis zu dem Zeitpunkt als der wieder einmal nicht glückliche Sergio Pinto einen Elfer verschuldete, bedanken konnte er sich beim besten deutschen Torwart bedanken, dass er den durchaus gut geschossenen Elfer von Diego parierte. So konnte Jacek Krzynowek nach feiner Einzelleistung zum mittlerweile glücklichen 1:1 ausgleichen, bevor dann alle Dämme brachen. Diego traf und auch Claudio Pizarro durfte noch zwei Mal seine Rolle in der Affäre um falsch abgewickelte Spielertransfers aus Peru vergessen machen. Die 96er leisteten bereitwillig Schützenhilfe, zwei Mal war Altin Lala dabei Pate. Beim zweiten Treffer von Pizarro war er eigentlich schon im Vorteil gewesen, als er dem Albaner dem Ball noch von der Brust an Enke vorbei ins Tor schießen konnte und auch beim dritten Tor des Peruaners machte er im entscheidenden Moment den falschen Schritt zur falschen Zeit.

Um eines klar zu stellen: Generell bin ich ja ein Freund dieser Mannschaft: Dennoch bereits an anderer Stelle habe ich in Bezug auf Michael Tarnat anklingen lassen, dass ich dessen Zeit im aktiven Fußballgeschäft für abgelaufen erachte. Auch bei den anderen Oldies und Mitläufern im 96-Team muss man sich die Frage stellen, ob sie dem Klub noch helfen können und wollen; ein kompletter Umbruch und Neustart zur neuen Saison bewirkt ja in fast allen Bereichen mitunter Wunder.


5 Kommentare:

Dein Koenig hat gesagt…

Ohne Flachs, lieber ohne Hecking in der ersten als mit Hecking in der zweiten Liga.

MatzeM hat gesagt…

langsam glaube ich das auch, leider, obwohl Hecking kein Schlechter ist, nur der WEchsel vom Sonnabend als er für die zweite Spitze einen defensiven Mittelfeldspieler brachte, lassen ihn nicht grad in einem guten Licht darstehen.

Dein Koenig hat gesagt…

Der Trainer ist für die Mannschaft verantwortlich. Man hört hier aber auch nicht einmal einen Spieler, mal von Tanne oder so abgesehen, der sich mal äußert und sagt. Leute das ist Scheiße und wir wollen was ändern.

Alles Duckmäuser.

Don Ralfo hat gesagt…

Als Hecking Lala brachte und Forssell rausnahm, sah ich das Unglück kommen. Doch das die Dinger dann so schnell fielen, hatte ich auch nicht erwartet. Das war ein Angsthasen-Wechsel, der das völlig falsche Signal war. Mittlerweile bin ich doch für einen neuen Trainer. So kann es nicht weitergehen!

MatzeM hat gesagt…

@ Dein Koenig: Dein Einwand ist völlig berechtigt, und genau das ist mir auch schon in etlichen Spielen vorher aufgefallen, Enke rudert und wedelt hinten im Strafraum unc vor ihm passiert rein gar nichts an Emotionen.

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