Die "Roten" vor dem Start in die Rückrunde II

Ich will ja auch nicht immer so pessimistisch sein und über Klub- und sportliche Leitung meckern. Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Deswegen: Vollzug wird gemeldet. Der Deal mit Leon Andreasen ist perfekt. Nach Informationen des kicker hat der FC Fulham der Freigabe des ehemaligen Bremers und Mainzers zugestimmt. Andreasen erhält demnach einen Vertrag bis 2012 und kostet den Verein ingesamt 2,5 Millionen Euro Ablöse, wobei 500.000 Euro sofort fällig würden und der Rest zur kommenden Saison auf den Fulhamer Konten eingehen.

Vielleicht ist der Fußball-Gott ja doch ein "Roter".

Die "Roten" vor dem Start in die Rückrunde

Heute abend geht es also endlich wieder los: Rückrundenauftakt in der Fußball-Bundesliga. Und was für ein Spiel wird uns da geboten: Der FC Bayern München gegen den Hamburger SV. Die Fans von Hannover 96 schauen da allerdings etwas in die Röhre. Die Vorbereitung des Teams von der Leine waren nicht Fisch nicht Fleisch. Erst die unsägliche Posse um die vorzeitige Vertragsauflösung von Sportdirektor Christian Hochstätter, bei der immer noch kein Nachfolger in Sicht ist und nun zum Ende der Vorbereitung der Transferpoker um den Ex-Bremer Leon Andreasen, der zurzeit beim englischen Premier-League-Club FC Fulham nur ein Reservistendasein fristet.

Von den Ankündigungen, noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv zu werden, ist außer bei diesem meiner Meinung nach eher unwahrscheinlichem Deal, nicht viel zu sehen. Doch Handlugsbedarf besteht. Vor allen Dingen im Abwehrbereich. Mit den langwierigen Verletzungen von Steven Cherundolo und Vinicius sind zwei Positionen nahezu vakant, ob dies mit weitischtiger Transferpolitik zusammenhängt, sei einmal dahingestellt. Erinnert sei dabei nur teilweise indikutablen Leistungen von "Steve", die sich seit nunmehr einem Jahr in schöner Regelmäßigkeit erkennen lassen. Da ist es durchaus verständlich, dass Martin Kind und Dieter Hecking aktiv werden müssen.

Seit nunmehr einem Jahr sind dabei einige Namen im Gespräch: Alexander Madlung vom VfL Wolfsburg, Bastian Reinhardt vom HSV oder Dominik Reinhardt vom Klub aus Nürnberg. Ob diese Spieler allerdings die "Roten" nach vorne zu bringen, möchte ich dabei doch mal in Frage stellen. Leon Andreasen ist da schon ein anderes kaliber. Er ist flexibel einsetzbar auf den Abwehrpositionen und im defensiven Mittelfeld und könnte daher, wenn Christian Schulz in die Innenverteidigung rückt den Platz neben Hanno Balitsch einnehmen, eine schöne Variante, die sicherlich Gefallen finden könnte. Doch was die Klubvorderen bei diesem Wechsel nicht bedenken ist, dass da ja auch noch der FC Fulham ein Wörtchen mitzusprechen hat. Die zeigen sich da auch nicht abgeneigt, wie man der örtlichen Presse in Hannover entnehmen kann. doch wenn man diesem Klub dann eine Option stellt, die wohl gestern offentlich verstrichen ist, ohne erkennbare Anzeichen, dass sich hier etwas getan hat, dann muss man sich doch fragen, ob die Leute etwas von ihrem Handwerk verstehen. Andreasen wäre eine Bereicherung für diesen Klub, in dem es schon bezeichnend für die gesamte Leistung des Teams ist, wenn ein 18-jähriges Supertalent auf der linken Abwehrseite als konstantester Spieler der Vorrunde in Erscheinung tritt.

Aber ist deswegen alles schlecht, wird die Rückrunde so wie Hinrunde laufen? Ein positives Zeichen gibt es schon mal: der Kapitän ist wieder mit an Bord: Robert Enke ist nach seinem Kahnbeinbruch wieder fit und verspricht zumindest nach den ersten Spielen in der Vorbereitung wieder der Alte zu werden. Gegen den AC Mailand konnte man davon schon einen ersten Eindruck gewinnen. Fakt ist auch, dass eine Mannschaft nicht 34 Spieltage ihren Möglichkeiten, ihrem Potenzial und ihren eigenen Ansprüchen hinterher laufen kann. Spieler wie Mario Eggimann oder Mikael Forssell haben eine überzeugende Vorbereitung gespielt und sich bei Trainer Dieter Hecking in Erinnerung gespielt. Jetzt gilt es, dieses in den Bundesliga-Betrieb hinüber zu retten und auch dort zu überzeugen, die erste Gelegenheit besteht dazu morgen gegen Schalke 04. Und die sind ja auch nicht gerade vom Glück verfolgt.




Organisation Fehlanzeige?

Drei Jahre Studium liegen hinter uns Bachelorstudenten. Drei Jahre lernen, Klausuren schreiben, mündliche Prüfungen überstehen und Literatur suchen, sichten, auswerten und interpretieren. Drei Jahre von Gängen zum Prüfungsamt, zum Immatrikulationsamt und zur Bachelorberatung in unserem Seminar. Das hat alles Spaß gemacht, und besonders im Prüfungsamt herrschte immer gute Laune pur. Das schöne dabei war: Irgendwer wusste immer, wie es funktionierte, wie viele Punkte wir in den Modulen brauchten und in welchem Seminar und in welcher Form wir unsere Prüfungsleistungen ableisten konnten.

Jetzt geht alles wieder von vorne los. Der Master steht an. Nochmal zwei Jahre büffeln, lesen, Referate halten, Hausarbeiten schreiben und das alles um hinterher die Elite des Seminars zu sein. Da könnte man als Student meinen, dass man sich am Seminar besonders geborgen fühlt. Doch was im Moment im Rahmen des Pflichtmoduls „Theorie und historiographische Konzepte der Geschichtswissenschaften“ vor sich geht, lässt davon wenig erkennen. Zur Erklärung: Das Modul ist aufgeteilt in ein Blockseminar, in dem alle Masterstudenten mit den hauptamtlichen Dozierenden des Seminars zusammenkommen und auf der anderen Seite ist es aufgeteilt in ein frei zu wählendes Seminar der Studierenden, welches diesem Modul im KVV zugewiesen ist. Über die Richtigkeit dieses Moduls möchte ich an dieser Stelle nicht streiten, es ist zweifelsohne sinnvoll und für Masterstudenten unerlässlich.

Was mich und viele meiner Kommilitonen allerdings umtreibt, ist die Organisation des Blockseminars. Diese liegt in erster Linie in der Hand der Dozierenden unseres Seminars. Erfahren haben wir davon im Rahmen eines Begrüßungsumtrunks, bei dem es vordergründig darum gehen sollte, offene Fragen des Masterstudiengangs zu klären und die einzelnen Module durch die so genannten Modulverantwortlichen zu erklären. Im Verlauf dieses Umtrunks zeigte sich allerdings, dass wir uns schon mitten in einem ordentlichen Seminar befinden, in dem es um folgendes geht: Die Studenten sollen einem jeweils den einzelnen Modulen des Masterstudiengangs zugeordneten Text in einem Kurzvortrag von rund fünf Minuten vorstellen. Dazu ist es allerdings notwendig, dass man zunächst weiß, welche Texte dies sind.

In der ersten Sitzung wurde zudem versprochen, dass die Texte in einem Reader, bzw. einem Kopierapparat, einer CD oder bei stud.ip den Studenten zur Verfügung gestellt werden. Doch dies passierte leider nicht. Da fragt man sich doch, wofür wir (unter anderem) Studiengebühren zahlen. Diese können nämlich explizit auch für Reader zugunsten der Studierenden benutzt werden. Auch ist die Veranstaltung unter stud.ip erst seit zwei Wochen aufzufinden. Professionalität sieht doch etwas anders aus, zumal es den Master bei uns ja nicht erst seit diesem Semester gibt.

Was auffällig ist: Eine ähnliche Konzeption zum einem verpflichtenden Modul hat es bereits im ersten Semester mit dem Basismodul gegeben, auch dieses war nach dem ersten Durchgang abgeschafft und in das Neuzeit/ Zeitgeschichte-Modul integriert worden. Ein ähnliches Erlebnis wäre den nachfolgenden Jahrgängen nicht zu wünschen.

Dieser Artikel erscheint auch in der nächsten Ausgabe des Avalist, der studentischen Zeitung unseres Seminars.

Inauguration Day – Oder der Beweis, dass Politik auch Spaß machen kann

Nun ist er also im Amt, der 44. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika: Barack Hussein Obama. Dabei ging nicht alles so glatt zu, wie man es sich hätte wünschen können: Der Amtseid ging ein wenig nach hinten los. Aber sonst herrschte Friede, Freude, na gue Eierkuchen nicht, aber doch ein wenig feucht-fröhliche Stimmung, wie auch mein Kommilitone Jonathan Voges zu berichten weiß.

„Be aware, they’ll shoot him!“ – noch am Morgen dieses 20.01.09 hörte man immer wieder diese und ähnlich betrüblich lautende Prognosen. Die Wahrnehmung Obamas als neuer, schwarzer Kennedy scheint weit verbreitet zu sein im liberalen Amerika (ja, das gibt’s und es ist auch gar nicht so klein) und beschwört das kollektive Trauma vom Attentat in Dallas herauf. Glücklicherweise kam es ja dann dazu nicht ein zweites Mal. Obama hielt seine – wieder einmal sowohl inhaltlich als auch rhetorisch durchaus gelungene – Rede und erlebte anschließend die modern ausgestattete Apotheose mittels eines Hubschraubers. Nette kleine Unartigkeiten gegenüber der Regierung Bush verleiteten die offensichtlich humorvoll veranlagten Regisseure von CNN jeweils zu einer Totale auf den durchaus geknickt wirkenden Ex-Präsidenten.Abends dann die große Inauguration-Party in der stadtbekannten Veranstaltungshalle. Zehn Dollar Eintritt plus einer Essensspende (der Hygiene wegen nur eingedoste Donationen!), beides zugunsten der Obdachlosen der Stadt. Man sieht, ein Zeichen dafür, wie man auch nach Beendigung des Wahlkampfs und gewonnener Wahl moralisch verantwortungsvoll zu handeln bereit ist. Die Stimmung im Saal ist gut, die Musik beschissen (alternde Möchtegern-Jazz-Ladies in viel zu kurzen Röcken zersingen auch noch die besten Songs), das Bier ist umsonst – und schon ist der Deutsche mit allem versöhnt.

Nun gut, dieses Getränk ist alles, nur sicher nicht nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut. Das streng limitierte (sprich: nur an diesem Tag ausgeschenkte) „Inauguration Ale“ der örtlichen Brauerei „Schlafly“ schmeckt wie eine Mischung aus Kräutertee und Kaffee mit Kohlensäure, aber es ist ja free und Freibier und Student ist immer eine gefährliche Mischung. Nach dem zweiten Glas dieses Gebräus steigt jedenfalls deutlich die Qualität meiner englischen Aussprache (jedenfalls habe ich das Gefühl) – lauter wird sie in jedem Fall. Die Inauguration-Speech wird nochmals gezeigt und stellenweise mit frenetischem Jubel bedacht. Nebenbei reißen sich die Amerikaner geradezu darum, dem Deutschen zu versichern, dass man mit Obama wieder in den Kreis der „civilized countries“ aufgenommen werde könne – dass das einmal Amerikaner zu Deutschen sagen würden, wirkt wie eine Verkehrung sämtlicher historischer Bezüge, aber an derartige Spitzfindigkeiten denkt man ja nicht, nach dem ich-weiß-nicht-wievielten Schlafly Inauguration Ale.

Jedenfalls waren alle sehr happy, als Erinnerung gab es noch ein Foto mit einem Papp-Obama im Arm (der echte sollte dafür dann wohl doch nicht zur Verfügung stehen). Antiproportional zum Erschweren der Zunge nimmt die Qualität meiner englischen Aussprache wieder merklich ab (dieses verrückte, widerliche Teufelszeug, aber es ist ja umsonst, und da heißt es, nichts verkommen lassen...). Zu sagen ist aber sowieso nicht mehr viel, sondern nur noch zu feiern, dass Bush weg und Obama da ist.

AC Milan zu Gast in Hannover

Gestern abend war es soweit. Die AWD-Arena war im Ausnahmezustand. Was für ein Star-Ensemble war da auf dem Platz! Kaka, Ronaldinho und nicht zuletzt David Beckham! Sie alle zeigten an diesem Mittwoch, der den 96-Fans wohl noch lange in Erinnerung bleiben wird, dass sie vom Fußballspielen noch nichts verlernt hatten, allen voran Kaka. Gut, man braucht sich sicherlich nicht darüber streiten, dass 125 Millionen Euro Ablöse völlig utopisch sind. Aber, das was kaka in den 45 Minuten zeigte, in denen er auf dem Platz stand, das war allererste Sahne. Hier ein Haken, dort ein Kabinettstückchen. Sergio Pinto sah nicht nur ein Mal alt aus bei den schnellen Antritten des Brasilianers.

Es war ein kurzweiliges Testspiel, das allerhand zu bieten hatte. Nur einer wirkte irgendwie doch ein wenig lustlos. Der Mann, auf den ganz Hannover verrückt zu sein schien: David Beckham. Obs nur daran lag, dass Posh Spice nicht mitgekommen war? Irgendwie nicht. Dass Beckham in Milan anheuern durfte, hatte wohl in allererster Linie mit einem Werbegag zu tun, denn dessen beste Zeiten sind doch längst überschritten. Gut, einmal musste unsere Nummer 1 Robert Enke Angst haben, denn Beckhams Freistöße zählen immer noch zu den Besten weltweit. Mehr war allerdings nicht zu sehen vom Idol einer ganzen Fotohandy-Generation.

Die Stimmung jedenfalls in unserem Rund am Maschsee war großartig. Ein Hauch von Wehmut ist dabei: Wann können wir so etwas endlich reglmäßig erleben? Kaka, Christiano Ronaldo, Huntelaar oder E'too in Hannover das wäre doch etwas. Doch irgendwie hatte sich Dieter hecking vor Saisonbeginn etwas verhaspelt und vergessen einzufügen, dass er das mit dem internationalen Spiel wohl erst für 2015 ins Visier nehmen wollte. Schade, denn von dem was gegen Madrid oder Mailand passierte sagte eins: Solche Mannschaften Hauptsache in Hannover!!!!

Eine Zusammenfassung des Spiels findet sich im Übrigen auch hier.


Countdown

Nur noch ein Tag, dann ist es soweit: Beckham, Ronaldinho, Kaka und all die anderen Stars gastieren in unserem altehrwürdigen Niedersachsenstadion und ich bin dabei. Kann mein Glück gar nicht fassen, schöner wäre es natürlich, würde es auch um etwas gehen, dennoch ist so ein internationales Ensemble immer ein gern gesehener Gast. Wer noch nicht gesehen wurde, ist allerdings Victoria Beckham, welch Umsatzeinbußen für die Innenstadt.

Mir iss egal, Hauptsache morgen rollt der Ball.

Ein neuer Sportdirektor - einige Überlegungen

In der Winterpause passiert ja naturgemäß in der Fußball-Bundesliga relativ wenig. Die Spieler aalen sich in der Sonne und trainieren mal recht mal schlecht, bestreiten einige Testspiele - die "Roten" durchaus erfolgreich mit einem 3:0 gegen Osnabrück und einem 2:1 gegen Augsburg - und es gibt Transferspekulationen, zu denen dieses Mal auch Robert Enke zu zählen ist, der in diesem Sommer wohl endgültig die Leinestadt verlassen wird und bei einem national und international etablierten Klub anheuern wird. Klarheit gibt es dort allerdings noch nicht. In Hannover herrscht allerdings an anderer Front noch Brisanz. Christian Hochstätter hat angekündigt, den Verein am Saisonende zu verlassen und seinen auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern. Klubchef Martin Kind hatte daraufhin anklingen lassen, dass Hochstätter bereits in absehbarer Zeit sein Büo an der AWD-Arena räumen muss, um Platz für einen Nachfolger zu machen. Unter den Fans wird seitdem diskutiert, wer diesen Platz einnehmen wird.

Zwei ehemalige Bundesliga-Spieler sind dabei besonders hoch im Kurs: Ein heißer Kandidat ist Jörg Schmadtke. Der ehemalige Torhüter hat bereits in Aachen mit Trainer Dieter Hecking zusammen gearbeitet und die Alemannia in die erste Liga geführt. So schreibt handy-cap im 96-Forum: "Schmadtke bringt alles mit was ein guter Sport-Manager-Direktor braucht. Von den gehandelten Namen ist er ohne Zweifel der Beste." Ähnlich argumentiert auch marVin: "Er hat eindrucksvoll in Aachen bewiesen, was er als Manager drauf hat. Er hat der Mannschaft ein Gesicht gegeben und Aachen aus der Schuldenfalle in den europäischen Fußball begleitet." Schmadtke ist also durchaus mit Vorschusslorbeeren ausgezeichnet. Dennoch gibt es auch einige User, die den Ex-Freiburger nicht an der Leine sehen wollen, wie tarantino968: "Bloß nicht Schmadtke! Er agierte schon als Spieler stümperhaft und hat in Aachen in Stresssituationen unbeholfen reagiert."

Ein weiterer Anwärter ist Fredi Bobic, ehemaliger Torjäger von 96, der allerdings noch keine Erfahrungen in administrativer Funktion hat. Doch ist das für die Forum-Mitglieder ein Vorteil. So schreibt Benni96rocker: "Bobic find ich gut, weil er glaube ich einfach das bessere Auge für talentierte Fussballer hat." Doch auch Bobic ist unter den Fans nicht nur gut gelitten, denn vor allen Dingen seine Unerfahrenheit wird ihm angelastet. Auch wird bezweifelt, dass der erfolgreichste Torjäger der "Roten" ausreichend gute Kontakte hat, um junge, talentierte, Spieler oder Stars nach Hannover zu locken.

Außenseiterchancen haben laut den Fans im 96-Forum noch Rune Bratseth, Peter Pander, Wynton Rufer oder ein weiterer ehemaliger Spieler der "Roten": Thomas Brdaric. Viele Anhänger sind hingegen mit der Arbeit Hochstätters durchaus zufrieden gewesen und lasten die vorzeitige Vertragsauflösung eher dem mächtigen Klubchef Martin Kind an. Der User Kuhburger schreibt: "Auch in Hochstätters 'Rücktritt' sehe ich ein Scheitern von Kind; und zwar mindestens im Bereich Kontinuität und Außenwirkung." Und OH96 ergänzt: "Kind wird dem Manager nicht den Freiraum und die Autorität lassen. Kind will "sein Ding" durchziehen - unabhängig von Kompetenz -, und da braucht er einen, der seine Entscheidungen in die Tat umsetzt und dafür den Kopf hinhält. Mehr ist doch gar nicht erwünscht. Außer, wenn Kind selbst nicht weiter weiß, dann ist es natürlich am Manager, die genialen Ideen zu haben..."

Der Tabellen-13. kommt also nicht zur Ruhe. Die Winterpause in Hannover gleicht derzeit einem Sommertheater statt einem Wintertraum.

Max Webers Diagnose der Moderne

In einem Seminar beschäftigen wir uns zur Zeit Max Weber unter besonderer Berücksichtigung der kultur- und sozialhistorischen Perspektive. Dabei bin ich ja eher ein Zeitgenosse, dem theoretische Ansätze bisweilen doch durchaus etwas unbehagen auslösen. Dennoch: Dieses Seminar ist eines der besten,was ich in meinem Unileben bisher hatte. Nicht nur, dass es eine stringente und nachvollziehbare Struktur hat, sondern auch weil es mit zehn Teilnehmern richtig Spaß macht zu diskutieren und Gedanken auszutauschen.

Gleichwohl kann keiner von uns behaupten, ich selbstverständlich eingeschlossen, dass er das Gedanken-, Theorie-, und Argumentaionsmodell Webers vollständig erschlossen hat. Diesen Anspruch an ein Theorieseminar zu erheben, verbietet sich meiner Meinung nach ohnehin von Anfang an. Das macht mein Themengebiet, mit dem ich mich im Zuge meines Referats und daran anschließend in einer Prüfungsarbeit auseinandersetze, mehr als deutlich.

Anknüpfend an Detlef Peukerts Buch "Max Webers Diagnose der Moderne", 1989 bei Vandenhoeck und Rupprecht erschienen, lege ich die Sicht Max Webers auf die Moderne dar und versuche zu erklären, inwiefern die Durchrationalisierung und Bürokratisierung der Welt als eine Konsequenz zur Entstehung der "Endlösung" aus dem Geist der Wissenschaften heranzu ziehen ist. Besonders in den 20er Jahren lässt sich hierbei in den Bereichen der Geistes- und Humanwissenschaften diese tendenz nachzeichnen.

Im Übrigen: Diese Ansichten auf die Krise der Moderne, welche, so interpretiere ich Weber Peukert folgend zumindest, nicht zwangsläufig in die These des "deutschen Sonderwegs" folgen musste, wofür die Verfechter der Geschichte als einer historischen Sozialwissenschaft stehen, könnte man auch auf die derzeitige Weltwirschaftskrise anwenden.

Die Leiden des jungen Master-Studenten

Nun ist es ja allseits bekannt, dass sich unser allseits geliebtes und geschätztes Seminar (in den meisten Fällen) mit der Studentenbetreuung und dem Durchblick durch die diversesten Prüfungsordnungen mitunter recht schwer tut. Doch was meine 14 Master-Kommilitonen und ich in den ersten Monaten unseres 2-Jährigen Elitestudiums hinter uns gebracht haben, könnte auch den tour-de-france-Kletterer hinauf nach alpe-d'huez nur noch ein müdes Lächeln abverlangen.

Nehmen wir zum Beispiel die einzelnen Module: Die Bezeichnungen derselben sind mitunter doch durchaus schwammig, während die Seminarzuordnungen unter dem einen Modul so vielfältig sind, dass man nicht mehr weiß, wohin mit seinem Glück, fehlen bei dem anderen Modul beispielsweise komplett die Wahlalternativen. Das kennt man schon aus dem Bachelor-Studium.

Auch die Organisation der einzelnen Module gestaltet sich bisweilen schwierig, der Kontakt und Informationsaustausch zwischen Lehrenden und Lernenden funktioniert schlecht oder bisweilen auch gar nicht, wie meine Kommiltonen und ich am Beispiel des Theorie-Moduls unseres Masterstudiengangs feststellen mussten. Zur Erklärung, in diesem Modul gibt es eine Veranstaltung, in der sich alle Master-Studierende sowie die ordentlichen Professoren des Seminars sowie die Vertreter der Studienschwerpunkte gender studies und transformation studies eingefunden haben. Durch die Vorbereitung und Vorbereitung von grundlegenden theoretischen Texten aus den einzelnen Teil- und Forschungsrichtungen sollen dann in einer Blocksitzung von gut vier Punkten Einblicke und schemenhafte Grundlagen zu den einzelnen Modulen und derem theoretischen Unterbau gewonnen werden. Dass dies Vorhaben mehr als zweifelhaft bzw. utopisch ist, sei einmal dahingestellt.

Doch scheitert dies Unterfangen vor allen Dingen an der mangelnden fachlichen Vorbereitung von Seiten der Lehrenden. Weder gab es bis gestern (seit Semesterbeginn sind dies nun knapp drei Monate) einen Eintrag zu der eranstaltung in stud.ip, auf der anderen Seite ist der Kopiervorlagen-Ordner mit samt CD, auf der die zugehörigen Texte sich befinden, seit zwei Monaten aus der Bereichsbibliothek verschwunden, Professionalität sieht anders aus.

Was sind die Alternativen? Auf der einen Seite bezahlen wir Studiengebühren, für die beispielsweise Reader angeschafft werden können. auf der anderen Seite wäre es wünschenswert, wenn der Informationsfluss zwischen den Modulverantwortlichen und den Lernenden diesbezüglich verbessert werden würde.

Genug mit meinem Frust. Nichts desto trotz, das Studium macht immer noch ungemein Spaß, trotz solcher Schwierigkeiten. Man muss es nehmen, wie es kommt.

AC Mailand gastiert in der AWD-Arena!!!

In einer Presseerklärung der "Roten" vom heutigen Dienstag heißt es:


"Hannovers Fußballfans können sich noch vor dem
Start in die Rückrunde auf einen Fußball-Leckerbissen freuen. Am
Mittwoch, den 21. Januar 2009 um 20:30 Uhr gastiert der italienische
Traditionsclub AC Mailand in der AWD-Arena. "Wir haben kurzfristig
die Gelegenheit zu diesem einzigartigen Testspiel bekommen und
natürlich sofort zugegriffen", freut sch 96-Präsident Martin Kind,
"das ist für unsere Mannschaft und Fans ein besonderes Highlight".
Der AC Mailand will in Bestbesetzung antreten: Also auch Stars wie
David Beckham, Kaká oder Ronaldinho sind mit von der Partie.

Mit 17 nationalen Meistertiteln, fünf Pokalsiegen, dem
siebenmaligen Gewinn des Europapokals der Landesmeister bzw. der
UEFA- Championsleague und dem viermaligen Gewinn des Weltpokals
gehört der Klub zu den erfolgreichsten Vereinsmannschaften der Welt.

Der Kartenvorverkauf für die Partie von Hannover 96 gegen den AC
Mailand startet Mittwoch, 14.01.2009 um 10:00 Uhr an allen bekannten
Vorverkaufstellen, telefonisch unter 01805- 1896 00 und im Onlineshop
unter www.hannover96.de."

Hochstätter streicht die Segel - auslaufender Vertrag zum Saisonende wird nicht verlängert

Sportdirektor Christian Hochstätter verlässt die "Roten" zum Saisonende. Diese überraschende Entscheidung gab der Verein am Freitag bekannt. "Die Zusammenarbeit zwischen Hannover 96 und Sportdirektor Christian Hochstätter endet vertragsgemäß am 30. Juni 2009. Nach dem Auslaufen einer Verlängerungsoption für Hannover 96 wurden Gespräche auf Wunsch von Christian Hochstätter nicht weitergeführt", hieß es in einer Presseerklärung des Vereins.

Was sind die Gründe für den plötzlichen Abschied, des ehemaligen Profis, der unter anderem in Gladbach gespielt hatte und dort auch seinen ersten Spoortdirektorposten angetreten war? "Der Verein hatte aufgrund einer Option die Möglichkeit, zum Ende des Jahres den Vertrag zu verlängern. Doch die Signale, die ich gern gehabt hätte, sind nicht gekommen", sagte Hochstätter in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. Deshalb sei die Entscheidung über die Feiertage gefallen, den Vertrag nicht zu verlängern. Es darf darüber spekuliert werden, was die Gründe von Klubchef Martin Kind, dem mächtigen Mann im Verein, waren, die Option nicht zu ziehen und den Vertrag am Saisonende auslaufen zu lassen.

Ein möglicher Grund: der Klubchef gibt seinem Angestellten eine Mitschuld an dem schlechten Abschneiden in der Vorrunde mit gerade einmal 17 Punkten aus 17 Spielen. Hochstätter hatte vor der Saison mit Trainer Dieter Hecking den Kader zusammengestellt und sich dabei auch in finanzieller Hinsicht nicht lumpen lassen. Spieler wie Jan Schlaudraff, Mikael Forsell oder Mario Eggimann sind dabei allerdings all zu oft den Beweis ihrer zweifellos vorhandenen Stärke schuldig geblieben. Ein Faktum, dass sich auch der Sportdirektor ankreiden lassen muss.

Ein weiterer möglicher Grund: Hochstätter könnte sich in die zweite Reihe versetzt gefühlt haben. Denn nach der 0:4 - Klatsche gegen Eintracht Frankfurt war Hochstätter auf Wunsch von Hecking nicht zur Krisensitzung bei Kind erwünscht gewesen. Harmonie sieht anders aus.

Insgesamt sieht Hochstätters Amtszeit alles andere als rosig aus. 14 Transfers hatte der Ex-Gladbacher seit 2006 als er das Amt von Ilja Kaenzig übernommen hatte, abgewickelt. Unter anderem zeichnete er verantwortlich für das kurzzeitige Intermezzo von Benni Lauth, für die dauerhafte Bindung von Chavdar Yankov, Thomas Kleine (mittlerweile in Gladbach) oder Sergio Pinto, alle samt Spieler, die bei den "Roten" einen Beweis ihrer Klasse schuldig geblieben sind. einziger durchschlagender Erfolg: Christian "Schulle" Schulz.