Hannover 96 - Eintracht Frankfurt Vorbericht

Endlich gehts wieder los, nach sechs Wochen ohne Fußball startet Hannover 96 heute in die Bundesliga-Saison 2010/11. Gegner zum Auftakt ist die Eintracht aus der Mainmetropole. Damit gastiert so etwas wie der Lieblingsgegner der "Roten" zu Beginn der neuen Spielzeit: Wenn das kein gutes Omen ist. Gute Omen braucht 96 mit Sicherheit in dieser Saison, denn die Vorzeichen sind alles andere als gut: so hat das Wochenmagazin spiegel 96 als Abstiegskandidat Nummer 1 identifiziert, was natürlich auch mit einer Trainerdiskussion verbunden sein wird. Trainer Slomka gilt als erster Kandidat auf eine vorzeitige Entlassung.

Auch die Vorbereitung hat den Fans in und um Hannover nicht gerade für Enthusiasmus gesorgt, und das ist noch positiv ausgedrückt. Abgesehen von einem 30:0 gegen Dollbergen, waren die Auftritte nicht überzeugend. Der negative Höhepunkt: Die Pokalblamage bei der Fußballgroßmacht Elversberg aus der vierten Liga nach Elfmeterschießen. Abgesehen davon, dass den "Roten" damit Beträge zum wirtschaftlichen Überleben in der Bundesliga fehlen, ist der Imageverlust ungleich höher. Und somit ist bei 96 (wieder einmal) schon vor den ersten Partien "Holland in Not".

Die Aktivitäten aus dem Transfermarkt gestalteten sich auch alles andere als einfach. Während während der vergangenen Saison schon feststand, dass die Perspektivspieler Ron-Robert Zieler (Tor), Moritz Stoppelkamp (Mittelfeld) und Lars Stindl (Mittelfeld) schon länger feststanden, zogen sich die Verhandlungen und die anschließenden Verpflichtungen von Emmanuel Pogatetz (Abwehr), Markus Miller (Tor) und Carlitos (Mittelfeld) in die Länge. Erst nach der Blamage im Pokal wurde Mohammed Abdellaoue (Angriff) aus Norwegen geholt. Er soll für die nötige Durchschlagskraft vor dem gegnerischen Tor sorgen, was nicht schwer fallen dürfte: Denn besser als Mike Hanke und Mikael Forssell wird's alle mal werden.

Ein anderer Stürmer ist derweil in der Versenkung versunken, beziehungsweise dahin versunken worden: Jan Schlaudraff. Nach einer durchaus ansprechenden Vorbereitung waren Coach Slomka und Sportdirektor Schmadtke mit den Trainingsleistungen in der vergangenen Woche angeblich nicht mehr zufrieden gewesen, was zur Folge hat, dass sich Schlaudraff (wenn überhaupt) das Spiel gegen Frankfurt von der Tribüne aus angucken darf. Eine andere Möglichkeit: Schlaudraff soll aussortiert werden und Zeit bekommen, sich nach einem neuen Arbeitgeber umzuschauen.

Fast schon naturgemäß ist der Zwist zwischen Trainer und Manager: Während Slomka sich die schlechten Leistungen in der Vorbereitung auch damit erklärt, dass der Verein ihm nicht seine Wunschspieler geholt hatte, wozu auch Elson vom VfB Stuttgart gehörte. Schmadtke verweist dabei auf die finanziell angespannte Situation des Klubs, die nicht gerade große Sprünge erlauben würde. Beiden Argumentationssträngen ist dabei gemein, dass sie vorgeschoben sind, denn man kann auch aus nicht gerade rosigen Voraussetzungen einiges bewegen, siehe beispielsweise Mainz 05.

Vor dem Saisonauftakt bleiben somit eine Menge Baustellen und mehr Fragezeichen als Ausrufezeichen. Angesichts des schweren Auftaktprogramms gegen Wolfsburg, Schalke, Leverkusen wäre daher ein Sieg das wünschenswerte Ergebnis gegen di e Eintracht. Damit wäre zum einen wieder etwas Kredit gewonnen, zum anderen wäre auch das Umfeld wieder etwas ruhiger gestellt.

Die wahrscheinliche Aufstellung: Fromlowitz - Cherundolo, Haggui, Pogatetz, Schulz - Pinto, Schmiedebach - Carlitos, Rausch (Stoppelkamp oder Stindl) - Ya Konan, Abdellaoue


Transfermarktaktivitäten

Nach den Verpflichtungen von Lars Stindl, Ron-Robert Ziegler und Moritz Stoppelkamp gehen die Kaderplanungen für die Saison 2010/2011 weiter voran. Mit Markus Miller und dem Österreicher Emanuel Pogatetz hat der Verein zwei Spieler verpflichtet, die zweifelsohne Potenzial haben. Miller kommt vom Zweitligisten Karlsruher SC und unterschriebt einen Einjahres-Vertrag mit Option für eine weitere Saison. Emanuel Pogatetz, der Stammspieler in der Nationalelf der Ösis ist, kommt vom FC Middlesbrough und soll bis 2013 sorgen.

Trainer Slomka erhofft vor allen Dingen von Pogatetz mehr Stabilität in der Defensive. der 27-Jährige ist sowohl in der Abwehrzentrale als auch auf der linken Seite einsetzbar. Beides Positionen, die in der vergangenen Saison nicht gerade mit Souveränität besetzt wurden.
Die Verpflichtung von Miller hingegen treibt den Fans und wohl auch einigen Verantwortlichen ein mittleres bis großes Fragezeichen in die Augen. Was passiert mit Fromlowitz? Denn dieser ist in der Rückrunde als Vertreter von Robert Enke merklich gereift, tritt souveräner auf und ist mittlerweile in der Lage, eine Abwehr zu formen. Würde nun Miller, der diese Eigenschaften nicht immer verkörpert und ab und zu ganz gerne auch mal ein paar Slapstick-Einlagen á la Ball durch die Hosenträger in seinem Programm hat, nun die Nummer 1 werden, wäre Fromlowitz wohl endgültig verheizt. Miller muss sich zunächst hinten anstellen und den Kampf um die Nummer 1 als Herausforderer starten.

Derweil brodelt die Gerüchteküche um einen weiteren Namen immer heißer und wohl auch konkreter. Wie der kicker berichtet, steht die Verpflichtung des 20-jährigen Tschechen Jan Moravek von Schalke 04 so gut wie fest. Allerdings auf der Basis eines Ausleihgeschäfts für bislang noch nicht bestimmte Zeit. Auch Schalke-Coach Magath würde dies wohl gut heißen.
Das bedeutet allerdings auch, dass die beiden anderen potenziellen Spielmacher der"Roten", Elson und Jan Rosenthal um ihre Zukunft an der Leine bangen müssten. Rosenthal liebäugelt mit einem Tapetenwechsel um sich nach seiner Verletzungspause wieder neu zu akklimatisieren. Der SC Freiburg soll Interesse signalisiert haben.

Die Kaderplanungen gehen voran

Boar, war das eine Saison, mit Hängen und Würgen hat das Team von Hannover 96 die Klasse gehalten. Ein ausführlicher Saisonrückblick und die Nachbetrachtung zu den letzten Spielen wird in Kürze hier auf dem Blog veröffentlicht werden.

Dennoch oder gerade deswegen geht die Planung für die kommende Saison voran. Der Kader wird sich gegenüber der abgelaufenen Saison deutlich verändern, und das ist auch gut so. Alte Haudegen verlassen den Verein, neue junge Perspektivspieler sind bereits verpflichtet worden. So verlässt der nach dem Freitod von Robert Enke zum Kapitän "beförderte" Jan Arnold Bruggink den Verein in Richtung Holland. Einen neuen Verein hat er bis dato noch nicht gefunden. Bruggink war seit 2006 bei den "Roten" 111 Bundesligaspiele gemacht und dabei 20 Tore geschossen. Bruggink war dabei der Mann der Rückrunde, obei man ihm da unterstellen kann, dass er dabei nicht bloß an die "Roten" gedacht hatte, sondern auch an seine Vertragsverlängerungen. Bruggink spielte dabei die meiste Zeit auf der so genannten Zehnerposition als Spielgestalter und Kopf der 96er. Dabei konnte er oftmals nicht überzeugen, denn zu langsam und zu zweikampfschwach wirkte er oftmals auf dem Platz.

Auch Hanno Balitsch verlässt die Stadt an der Leine und schließt sich seinem vormaligen Arbeitgeber Byer Leverkusen an. Balitsch war einer der "Agressive Leader" des Teams, auch wenn seine Art nicht immer bei allen gut angekommen ist. Nachzufragen wäre unter anderem beim Ex-Trainer Dieter Hecking, der Balitsch mal in der Halbzeit in Wolfsburg auswechselte und zu den Amateuren versetzt hatte. Grund: Balitsch hatte die Halbzeitansprache des Trainers süffisant kommentiert. Balitsch war seit 2005 bei den "Roten" und absolvierte 123 Spiele mit 10 Toren. Unvergesslich bleibt sein Tor zum 3:2 gegen Schalke 04 während des vorletzten Heimspiels in der AWD-Arena, ein Tor bei dem sich aller Frust seinen Weg nach außen suchte.

Und zu Jiri Stajner braucht man wohl nicht mehr viel zu sagen und auf dessen "Leistungen" für 96 einzugehen.

Auf der anderen Seite stehen Neuverpflichtungen, die eher unter die Rubrik "langfristige" Planung zu setzen sind. Martin Stindl kommt vom KSC, Ron-Robert Ziegler von ManU und Moritz Stoppelkamp aus Oberhausen. Der richtige Kracher bei den Neuzugängen fehlt also noch. Man wird sehen, wie sich die Verhandlungen mit Elson und Arouna Koné entwickeln werden. Sergio Pinto jedenfalls hat heute seinen Vertrag bis 2013 verlängert. Ein erster wichtiger und guter Schritt in die richtige Richtung.


Zwei Spieltage vor Schluss

Die Fans von Hannover 96 mussten in der letzten Zeit vieles über sich ergehen lassen. Im Büro, in der Uni oder im alltäglichen Leben mutete man den Leid- und Abstiegskampferproptem Anhänger mit der banalen Aussage: "Na, schon wieder verloren?" schon allerhand Demütigung zu. Wer dachte, nach der Niederlage gegen den VfB Stuttgart könne es nicht mehr schlimmer kommen, der sah sich in den letzten Spielen eines Besseren belehrt. Es folgte die desolate Vorstellung (1:4) gegen den Karnevalsverein vom Rhein. Das Spiel war bereits nach einer halben Stunde gelaufen, 0:3 hatte es da aus Sicht der "Roten" gestanden. Zu diesem Zeitpunkt hatte ein Spieler seinen großen Auftritt noch nicht gehabt: Hanno Balitsch. Nach einem Handspiel bereits mit der Gelben Karte bedacht, leistete er sich einen Blackout bei einem Foul an maniche und konnte frühzeitig zum duschen gehen. Das Foul von Balitsch stand symptomatisch für die Mannschaft in diesem Spiel: phlegmatisch, ideenlos, Alibifußball, das waren noch die harmloseren Worte, die man im Block zu hören bekam.




Es folgte das Auswärtsspiel beim großen Bruder an der Elbe. Und was war da denn los? Es geschahen noch Zeichen und Wunder, Hannover 96 kann ja doch noch, wenn sie wollen. Coach Slomka war so etwas wie die Wiedergeburt gelungen. Zwar ging nach vorne überhaupt nichts, dafür aber nach hinten. Als Zerstörer zeigten sich die "Roten" von ihrer besten Seite. Dem HSV gelang nichts nach vorne, für einen ambitionierten Klub war die Leistung eindeutig zu wenig. Schon hier zeigte sich, dass Coach Labbadia seine Mannschaft nicht mehr erreicht hatte. 96 jedenfalls hatte an diesem Spieltag wieder Licht am Ende des Tunnels gesehen. Der Verbleib in der ersten Liga schien wieder realistisch. Auch angesichts eines guten Starts in die Wochen der Wahrheit, wo 96 an den nächsten drei Spieltagen gegen Schalke, die Bayern und Leverkusen spielen musste. 96 als Zünglein an der Waage im Kampf um die Meisterschaft, eine schöne Randnotiz in dieser Katastrophensaison.

Und es ging auch gut los: Dem Unentschieden gegen den HSV folgte ein Sieg gegen die "Knappen". Die "Roten" hatten eine Sahnetag erwischt. Allen voran Sturmtank Didier Ya Konan, mit zwei Toren "Man of the Match". Der Sieg gegen Schalke schien neue Energie freizusetzen und Kraft vor den letzten Spielen gegen Bayern, Leverkusen, Gladbach und Bochum zu geben. Der Glaube an die eigene Stärke war wieder zurückgekehrt, die Mannschaft, das Umfeld glaubte, gegen die großen Bayern etwas bewegen zu können. Schließlich war auch die Mannschaft nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich gegen Schalke nicht auseinandergebrochen, sondern hatte Moral gezeigt.

Doch eine Woche später war alle Hoffnung jäh zerpufft, quasi von einem Moment auf den anderen. Man fragte sich, ist das noch die Mannschaft, die Schalke abgefertigt hatte? 96 fand kein Mittel, gegen Leute wie Robben, Lahm oder Olic zuzupacken. Es ist bezeichnend, dass sich während eines Spiels drei verschiedene Abwehrspieler nacheinander daran versuchen durften, die Kreise des besten Spielers der Liga, Arjen Robben, einzudämmen. Schulz gab nach einer halben Stunde mit Gelb-Rot-Gefahr auf, Djakpa und Rausch ist mit ihren jungen Jahren kein Vorwurf zu machen. Das Bayern-Spiel zeigte: Die Mannschaft ist so unberechenbar wie Staatsanleihen für Griechenland. Und auch das Spiel gegen die Werkself aus Leverkusen bestätigte diesen Eindruck.

Was bleibt zwei Spieltage vor Schluss? 96 steht auf dem vorletzten Tabellenplatz vor der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit abgestiegenen Hertha, einen Punkt entfernt vom Relegationsplatz, aber auch vom sicheren 15. Tabellenplatz. 27 Punkte haben die "Roten", am Ende könnten es 33 Punkte sein, die die Zugehörigkeit zur ersten Liga auch in der nächsten Saison bedeuten würden. Dazu muss 96 gegen Gladbach und vor allen Dingen gegen den unmittelbaren Konkurrenten Bochum gewinnen. Man klammert sich an jeden Strohhalm und so muss auch die erste Saison (mal wieder) herhalten, als Jiri Stajner am vorletzten Spieltag mit seinem Last-Minute-Tor gegen Gladbach die Klassenzugehörigkeit sicherte. Man möchte ihm zurufen: Mach's nochmal, Jiri. Damit würde er sich endgültig ein Denkmal setzen, Hannover wäre Jiri-Stadt. Doch gar keine so schlechte Option, oder?

Hannover 96 - VfB Stuttgart Spielbericht

Gegen Stuttgart kann man verlieren. Das ist sicherlich richtig. 96 hat es gemacht. Hinterher sagte Klubchef Martin Kind via haz: „Man kann in Stuttgart verlieren. Doch so aufzutreten, das kann nicht sein.“ Und deshalb bestellt er seine obersten Angestellten heute oder morgen zum Rapport in sein Kämmerlein. Die 96-Truppe hatte zu keiner Zeit ein Mittel, um gegen noch nicht einmal starke Schwaben bestehen zu können.

Vor allen Dingen an der Viererkette rund um Karim Haggui und an Kapitän Arnold Bruggink entlud sich der Frust der Fans und Blogger. So ärgert sich z.B. Sirbecks über Jan Durica und fragt mit einiger Berechtigung: "Vor diesem Hintergrund wird dann auch die individuelle Leistung- ja nennen wir ruhig mal einen Namen- eines Jan Durica zum Damoklesschwert. Das erste Tor ging zu achtzig Prozent auf seine Kappe, das Zweite sogar zu hundert Prozent! Warum spielt der Kerl eigentlich jede Woche, wenn er sich seit seiner Ankunft in Hannover konsequent in unterirdischer Form präsentiert?" Allerdings muss dann auch die Frage gestattet sein, wie schlecht die anderen Alternativen wie etwa Mario Eggimann sein müssen, wenn Durica Woche für Woche so eine Leistung bringt und zudem eine Stammplatzgarantie hat.

Manuel Schmiedebach auf rechts musste am Samstag Lehrgeld bezahlen. Mit Alexander Hleb und Christian Molinaro machten dem 21-Jährigen den Arbeitstag schwer. Slomka tat ihm einen Riesengefallen, als er ihn in der Halbzeit gegen Steven Cherundolo auswechselte. Doch Schmiedebach einen Vorwurf zu machen, ist ungerechtfertigt. Vielmehr muss man sich fragen, warum ihm etwa ein Sergio Pinto der vor ihm im rechten offensiven Mittelfeld von Anfang an ran durfte, nicht zur Seite sprang. Nach der Pause machte Pinto auf links an Stelle von Djakpa auch nicht viel besser. Im rechten Mittelfeld hatte Hanno Balitsch nach dreiwöchiger Verletzungspause seine Position übernommen. Slomka muss sich schon die Frage gefallen lassen, warum er nicht mit Bulldogge Balitsch von Anfang an begonnen hatte.

Nächste Woche kommt Köln nach Hannover. Auch die Truppe ist nicht gerade vom Glück verfolgt in dieser Saisaon und spielt unter ihren Möglichkeiten. Allen voran der verlorene Sohn der Stadt Lukas Podolski konnte seit seiner Rückkehr zu Saisonbeginn noch nicht überzeugen und bleibt den Fans in der Domstadt vieles schuldig. Hoffentlich wirds auch am kommenden Sonnabend ab 15:30 Uhr so sein.

Hannover 96 - VfB Stuttgart Vorbericht

Es war die One-Man-Show des Lionel Messi am vergangenen Mittwoch im Nou Camp. Und der VfB Stuttgart guckte einfach nur zu. Jede andere Mannschaft kann da einfach nur zugucken - und mit der Zunge schnalzen. Denn der beste Fußballer der Welt zeigte nicht nur den Schwaben, dass er diesen Titel zurecht trägt. Es war eine Machtdemonstration allererster Güte. Und sollte bei der heutigen Auslosung zum Viertelfinale der Champions League den Bayern der Titelverteidiger zugelost werden, dann dürfte es auch für den letzten Klub im Pokal der Landesmeister ziemlich schwer werden, die Runde zu überstehen. "Leo Messi spielt wie ein Engel" beschrieb Ronald Reng einmal den Aufstieg des schüchternen Fußballers aus Barcelona für 11-Freunde. Nicht nur das, Leo Messi ist mehr als das, es gibt keine Worte.



Doch was hat das ganze mit Spiel der "Roten" gegen beim VfB zu tun? Kein Messi, kein Ibrahimovic, kein Henry auf dem Platz, stattdessen Niedermeyer, Ya Konan, Celozzi, Durica. Es ist Spiel eins des VfB nach der Demonstration. Sie werden sauer sein, auf Wiedergutmachung aus. Da könnte ein Gegner aus den Abstiegsgefilden der Liga gerade reecht kommen. Doch hier liegt auch die Chance für 96. Denn 96 ist spätestens seit den zurückliegenden Siegen gegen Freiburg und Frankfurt nicht mehr so schwach, wie es die derzeitige Tabellensituation ausdrückt. 96 hat schon seit der unglücklichen Niederlage gegen die Autobauer aus Wolfsburg demonstriert, dass es nicht mehr gewillt ist, Klubs, die ihrern eigenen Erwartungen hinterher hinken als Aufbaugegner zur Verfügung zu stehen.

96 muss auch gegen Stuttgart alles geben, um drei Punkte einzufahren und das werden sie. Dnn nach dem VfB kommt Köln nach Hannover, ebenfalls ein Team, das am Rande der Abstiegszone herumwabert. Und danach, gehts zu den großen Teams: HSV, Leverkusen, Bayern, Schalke. Hier auf Punkte zu hoffen, ist nahezu aussichtlos. Des wegen ist das Spiel gegen den VfB auch so wichtig, denn es könnte ein weiterer Richtungsweiser für den Rest der Saison sein.

Hanno Balitsch ist ein Spieler, dem man die Brisanz dieses Spiels nicht extra noch vor Augen führen muss. Der Kapitän der "Roten" wird nach drei wöchiger Verletzungspause wieder in der Mannschaft stehen und höchstwahrscheinlich an der Seite von "Danish Dynamite" Andreasen auf der Doppelsechs spielen. Damit verbunden ist höchstwahrscheinlich wieder die Systemumstellung. Slomka geht gegen offensivstarke Stuttgarter erstmal auf Nummer sicher, zumal auch 96-Spielmacher Elson aufgrund von Kniebeschwerden mit Sicherheit ausfallen wird. Keine schlechte Idee.

Die wahrscheinliche Aufstellung: Fromlowitz - Schmiedebach, Durica, Haggui, Schulz - Andreasen, Balitsch - Bruggink, Pinto, Ya Konan - Koné

Erster Neuzugang perfekt: Lars Stindl unterschreibt bis 2013




Nach den letzten beiden guten Nachrichten von 96 auf diesem Blog, die sich um die Siege gegen Freiburg und Frankfurt drehten, geht's bei den Roten weiter: Getreu dem Motto aller guten Dinge sind drei vermeldete der Klub heute die Verpflichtung von Lars Stindl ab der neuen Saison.

Der Angreifer erhält einen Vertrag bis 2013 und kommt ablösefrei vom Karsruher SC. der Kontrakt gilt sowohl für die erste als auch für die zweite Liga. Stindl ist mit acht Treffern und fünf Vorlagen der Motor des KSC-Sturms in dieser Saison. Mit der Verpflichtung des U 21-Nationalspielers dürfte die Uhr von Mike Hanke und Mikael Forssell in Hannover wohl langsam 12 schlagen, ich freu mich.

Herzlich willkommen in Hannover, Lars Stindl.

Hannover 96 - Eintracht Frankfurt, oder: Siegen ist sooooooooo schön

"Oh, wie ist das schön, oh wie ist das schön, so was hat man lange nicht gesehen, so schön, so schön." Das war ein Lied, das in Hannover lange nicht zu hören war. Doch seit dem vergangenen Samstag ist alles anders. Endlich wieder drei Punkte und das zu Hause. "Nur nach Hause, nur nach Hause gehen wir nicht." Das sangen viele 96-Anhänger nach Spielschluss. Es war ein gelungener Höhepunkt eines Spiels, das allerhand zu bieten hatte. Hannover 96 war gegenüber dem letzten Spiel gegen den SC Freiburg nur auf einer Position verändert angetretetn: Für den zuletzt indiskutablen Jiri Stajner rückte Didier Ya Konan in die Anfangself. Damit war die Abteilung Attacke fest in ivorischer Hand. Denn neben Konan stürmte dessen Landsmann Arouna Koné.

Mit Gegner Eintracht Frankfurt kam ein Verein nach Hannover, der nicht gerade für Spielstärke steht: zudem steht in den Reihen der Eintracht der unbeliebteste Spieler der Liga: Maik Franz. Und diesem Ruf machte er auch am Samstag alle Ehre. Alles was nicht bei drei auf den Beinen war, grätschte, tritt und knüppelte er um. Kein Wunder, dass er dann auch vom insgesamt guten Schiri Gagelmann frühzeitig zum Duschen geschickt wurde. Auch die anderen Frankfurter reihten sich nahtlos in dieses Klischee ein. Denn mit selim Teber wurde ein anderer Spieler schon Mitte der zweiten Halbzeit nach einem Handspiel in die Katakomben verfrachtet. Mit Christoph Spycher und Timo Ochs hatte Frankfurt zudem zwei weitere Spieler in den Reihen, die ohne Rücksicht auf Freund und Feind zu Werke gingen.

96 nahm den Kampf an, pflügte den Rasen in der AWD-Arena um, als gäbe es kein Morgen mehr. Allen voran Leon Andreasen. Er machte am Sonnabend sein bisher bestes Spiel im Dress der "Roten" und belohnte sich mit einem schön herausgespielten Tor zum 1:0. Auch ansonsten behielt 96 in einem spannenden Spiel die Oberhand, lediglich kurz vor der Halbzeit als Chancentod Halil Altintop eine Tiefschlafphase der 96-Abwehr zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich nutzte, kam noch einmal so etwas wie Spannung auf. Doch der andere Teil des 96- Mittelfelds Sergio Pinto netzte überlegen zum 2:1 ein. Die Leistung von 96 war auch nach dem Siegtor ansprechend. Nie musste man auf den Rängen Angst haben, dass 96 den Vorsprung noch verdaddeln konnte. Die Handschrift Slomkas wird immer deutlicher sichtbar. Er hat der Mannschaft wieder den nötigen Spaß am Fußball wieder zurück gegeben und ihnen Kraft und Halt geben.

Das Spiel gegen Frankfurt war zudem der lang ersehnte Schulterschluss zwischen dem Team und den Fans in der Nordkurve. Noch nie habe ich in meiner Stadionzeit eine so tolle Rückendeckung von der Nordkurve erlebt. Stimmung über 90 Minuten, so kann's auch gegen Stuttgart und gegen Köln weiter gehen.

Hannover 96 - Werder Bremen Spielbericht


Gestern war zum ersten Mal seit langer Zeit mein alter Herr mit im Stadion. Und der ist nun nicht gerade bekannt dafür, zumindest wenn es um "die Roten" geht, ein ruhiges Gemüt zu haben. Gestern jedenfalls dauerte es keine zwei Minuten bis er auf Betriebstemperatur war. Ganz im Gegensatz zu den Herren auf dem Spielfeld, die rote Trikots spazieren trugen. Spieler des Anstoßes war Jiri Stajner. Aber es hätten genauso gut die anderen 10 Spieler sein können. Denn was gestern gegen Bremen in der AWD-Arena passierte, spottet jeglicher Beschreibung. Und so winkte Coach Mirko Slomka bereits nach einer guten halbe Stunde resigniert ab.

Werder Bremen ist eine Mannschaft, wie hinlänglich bekannt ist, die über eine gut bestückte Offensive verfügt. Doch bei 96 scheint davon noch nichts angekommen zu sein. Speziell Marko Marin konnte wahlweise über links oder rechts oder auch durch die Mitte gehen, wie ein Messer durch ein Stück warme Butter. So auch vor dem 1:0 das Peter Niemeyer in der achten Minute erzielte. Wie bei drei anderen Toren sah Torwart Flo Fromlowitz nicht gut aus, rutsche ihm der Ball durch die Hosenträger. Doch einen Spieler herauszugreifen angesichts dieser grottenschlechten Leistung des gesamten Teams wäre als ob man mit Kanonen auf Spatzen schießen würde. Man kann alle Mannschaftsteile durchgehen und findet immer wen, den man nieder schreiben könnte. Auch nützt es nichts, wenn man wie ein Außenstehender namens Udo Lattek heute im Doppelpass versuchte, darauf hin zu weisen, dass der Abstieg nur noch mit einem Torwartwechsel zu verhindern sei. Nonsens.

Man kann diese mieserable Leistung gegen Werder nicht erklären, wenn man einen einzigen Spieler rausnehmen würde. Die gesamte Truppe hat versagt. Und die Hiobsbotschaften gehen weiter: gestern verletzten sich die Mittelfeldmänner Leon Andreasen und Christian "Schulle" Schulz, ausgerechnet Schulz, der gestern noch der einzige Lichtblick war, nicht nur durch sein 1:4-"Anschlusstor". Zusammen mit dem zur Halbzeit eingewechselten Altin Lala verkörperte er noch so etwas wie Kampfgeist. Doch das klappt nun auch nicht mehr, denn "Schulle" muss erstmal dem Drama von draußen zuschauen. Wie die Fans auch. Und mittlerweile macht es überhaupt keinen Spaß mehr, sich diese Zumutung zu geben.

Es sei denn, man nimmt es mit einer gewissen Portion Galgenhumor, wie dies Steffi von den "Roten Maedels" getan hat. In diesem Sinne: Am Montag gehört 96 bald mir.

Nachtrag: Beim Warten auf meinen alten Herrn ist mir aufgefallen, dass die Fans von 96 in den Planungen für die Umwidmung des Platzes vorm Nordeingang in Robert-Enke-Platz weiter sind, als dies die Stadtspitze ist.

Hannover 96 - Werder Bremen Vorbericht

Duelle zwischen 96 und Werder sind vor allen Dingen Hassduelle zwischen den beiden Fanlagern ."Alle Bremer stinken, weil sie aus der Weser trinken" sind da noch harmlose Gesänge aus der hannoverschen Nordkurve. Grund dazu hätten die 96er alle mal auf das Team aus dem Vorort an der Weser sauer zu sein. Zuletzt hagelte es deftige Niederlagen in der heimischen AWD-Arena. Unrühmliche 1:5-Niederlagen beispielsweise.

Doch die Zeiten haben sich geändert. Werder hat unter der Woche 2:1 im Pokal gegen Hoffenheim gewonnen und ist seinem Ruf als Pokalmannschaft wieder gerecht geworden. 96 hingegen hat am letzten Wochenende auch gegen Hoffenheim gespielt, allerdings mit 2:1 verloren. Dennoch war es ein Spiel, das einen Aufwärtstrend für "die Roten" markierte. Erste Anzeichen von im Abstiegskampf geforderten Attributen hatte die Mannschaft da schon an den Tag gelegt. Nicht zuletzt die beiden Neuzugänge Elson und Koné haben dem Team wieder eine Marschrichtung mit auf den Weg gegeben. Die beiden scheine eine Bereicherung zu werden und Koné ist auf dem besten Weg zum Publikumsliebling.

96 hatte im Training unter der Woche weitere Hiobsbotschaften zu verkraften. Jan Rosenthal fällt auf unbestimmte Zeit aus und auch Sofian Chahed droht für das heutige Spiel nicht bereit zu stehen. Für Rosenthal wird Nachwuchsmann Rubic Ghasemi-Nobakht vermutlich in der Startelf stehen und nicht Constant Djakpa, zudem fällt Valdet Rama mit einem Muskelfaserriss ebenfalls aus. Den Platz von Chahed dürfte im Fall der Fälle Sergio Pinto übernehmen.

Die vermutliche Aufstellung: Fromlowitz - Rausch, Durica, Eggimann, Chahed (Pinto) - Schulz, Andreasen - Stajner, Elson, Ghasemi-Nobakht- Koné

1899 Hoffenheim - Hannover 96 Vorbericht

Echte Männerfreundschaften im Fußball sind rar geworden. Wer erinnert sich nicht noch wehmütig an die Bilder als Andi Brehme heulend bei Rudi Völler in den Armen lag und hemmungslos flennte. Kaiserslautern war in einem dramatischen Spiel gegen Leverkusen aus der 1. Liga abgestiegen. Eine solche Männerfreundschaft hatte auch zwischen Ralf Rangnick und 96-Trainer Mirko Slomka bestanden. Hannoveranern sind vor allen Dingen die Bilder des Wiederaufstiegs in Erinnerung geblieben, als Rangnick auf den Schultern von Slomka durchs Stadion getragen wurde. Doch mittlerweile ist diese Freundschaft in die Brüche gegangen, beziehungsweise sie hat sich professionalisiert. Beide sagen, die Gründe dafür seien privater Natur. Doch man kann sich denken, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit wohl um deren gemeinsame Schalker Zeit gehen könnte, an deren Ende Slomka Rangnick abgelöst hatte.

Heute nun treffen beide in der Sinsheimer Arena aufeinander - Rangnick als Coach von Hoffenheim und Slomka als Coach der "Roten". Nach dem Spiel wollen beide einige Sätze miteinander reden, Rangnick fährt nach Hause und Slomka steigt in den Bus der "Roten". Das war's. Doch war's das auch für die "Roten"? Die Beudeutung des Spiels ist mehr als über die vergangene Freundschaft zweier Männer zu philosophieren. Zwei Neue stehen in der Startelf, Elson und Arouna Koné, ihre Plätze dafür müssen Arnold Bruggink, Kapitän außer Form und Mike Hanke räumen. Im defensiven Mittelfeld werden mit großer Wahrscheinlichkeit Neu-Kapitän Christian "Schulle" Schulz und Leon Andreasen ihre Kreise ziehen. Für Andreasen wird es das erste Bundesligaspiel seit mehr als einem halben Jahr sein.

Zudem ist es ein Spiel, indem es für beide Mannschaften um mehr als drei Punkte geht. Hoffenheim ist seit sieben Spielen sieglos, hat im Jahr 2010 noch nicht ins Tor getroffen. 96 ist seit neun Spielen ohne Sieg. Wer heute also verlieren sollte, der muss sich auf noch härtere und stürmischere Zeiten einstellen. Und Slomka könnte zudem seinen Fehlstart perfekt machen. Drei Spiele - null Punkte. Schauen wir, was um 17:20 Uhr passiert ist und ob Slomka und Rangnick dann überhaupt noch miteinander reden.

Die Aufstellung: Fromlowitz - Rausch, Haggui, Eggimann, Chahed (Pinto) - Schulz, Andreasen - Rosenthal, Elson, Stajner - Koné

Koné und Elson sind bei 96 - Tremmel nicht!


Geht jetzt in Hannover auf Torejagd: Arouna Koné.

Diese Woche wird mit Sicherheit in die Geschichtsbücher des Bundesligisten Hannover 96 eingehen. Erst die demütigende, beschämende und offenbarende Niederlage gegen Mitkonkurrent Nürnberg, dann die Wechselaktivitäten von Arouna Koné und Elson und das Gezerre um Gerhard Tremmel von Erzfeind Energie Cottbus. Was bleibt nach dieser Woche?

Hannover 96 steht am Abgrund. Erst die Auftaktniederlage gegen die Hertha, dann die Entlassung von Andreas Bergmann. Nun soll's Sympathieträger und Lokalmatador Mirko Slomka richten. Das Spiel gegen Mainz war bereits nach vier Minuten gelaufen. Die Zusammenfassung in der Sportschau zeigte zwar nicht das ganze vermeintliche Elend, doch es offenbarte schon dort: 96 hat viele Baustellen. Mangelndes Kämpferherz und Einsatzwillen, keine Bereitschaft zu fighten und abgesehen von Hanno Balitsch und mit Abstrichen Christian "Schulle" Schulz hat die Mannschaft keine Führungsspieler. Das sind nur einige Baustellen.

Bleiben wir noch ein wenig beim letzten Punkt: Von Kapitänen erwartet man ja in der Regel, dass sie eben Typen sind, dass sie die Mannschaft aufrichten können, mit gutem Beispiel vorangehen, wenns nicht läuft. Es ist unnütz, an dieser Stelle Robert Enke anzuführen, dennoch: Robert war ein würdiger Kapitän. Doch Arnold Bruggink: Nach dem Spiel rhetorisch vor den Kameras in Hochform, haut die allerbesten Fußballersprüche raus, man müsse beißen und kämpfen, aber bitte: Dann machs doch mal auf dem Platz mein Bester. Nächstes Beispiel: Mike Hanke. Als er damals unter Dieter Hecking an die Leine kam (für 4,5 Millionen(!)) hatte ich irgendwie noch ein gutes Gefühl. Doch mittlerweile halte ich ihn für einen der überschätztesten Spieler der Bundesliga. Dieser Mann war und ist sein Geld nicht wert. Zwar wurde er vor dem Spiel gegen Nürnberg von Mirko Slomka stark geredet, doch dies wahrscheinlich auch nur mangels Alternativen in der Offensive. Blickt man auf die nackten Zahlen wird einem schnell klar: 96 hat ein Stürmerproblem. Bei 33% gewonnenen Zweikämpfen - insgesamt nur neun geführt - und gerade einmal drei Torschüssen wird zudem offensichtlich, dass auch das Mittelfeld vorsichtig ausgedrückt nicht gerade auf Rosen gebettet ist.

Und auch die Abwehr sowie auf der Torwartposition offenbaren sich Schwächen, die auch hausgemacht sind. Seit dem Eigentorfestival gegen Gladbach hat 96 kein Spiel mehr Zunull gespielt. Schulz und Haggui sowie (seit Längerem bekannt) auch die Außenpositionen strahlen keine Sicherheit mehr aus. Ihnen fehlt zudem der Rückhalt. doch Fromlowitz ist mit seinen 23 Jahren sozusagen naturgemäß noch nicht der Torwart, der eine Mannschaft führen und zudem einer Abwehr die nötigen Anweisungen geben kann. hinzukommt zudem, dass vor allen Dingen der Transferkünstler Schmadtke mittlerweile zur Torwartdiskreditierung ausgeholt hat: Denn wie sonst soll man es nennen, wenn auf kurzem Dienstweg mit Cottbus (wer?) über einen Kauf von Gerhard Tremmel (wer?) verhandelt wird. Was soll man denn bitte mit einem 31-jährigen Torwart, der in Cottbus nicht mehr erste Wahl ist. Aber es passt zur Situation bei 96: Kopflos durch die Wand.

Nun sollen Elson und Koné den Abstieg vermeiden. Doch wie soll's danach weitergehen. 96 muss den Umbruch wagen. Altlasten raus, von vorne bis hinten und den kompletten Neuanfang um einige Säulen wie Balitsch, Schulz und die jungen Wilden machen. Zur Not auch in der 2. Liga. Das Schlechteste wäre es in der jetzigen Situation vielleicht nicht.


Das Foto von Arouna Koné ist unter einer CC-Lizenz freigegeben.

Weckruf

Kommt er nach Hannover? Roy Makaay verlässt vorsichtshalber schon mal die Oranje.


Langsam muss man sich als Fan von Hannover 96 Sorgen machen. Nicht nur, dass man sich am Sonnabend in der heimischen AWD-Arena den A**** abfrieren könnte, nein. Das dürfte wohl das kleinste Übel werden. Immerhin gibts wohl auch an diesem Sonnabend lecker Glühwein zur Verköstigung. Und der ist auch bitter nötig. Zum Einen um sich das Spiel der "Roten" gegen die Clubberer schön zu trinken, zum anderen um den inneren Fußballverstand zu betäuben, der sagen wird, bleib doch zu Hause, das wird eh nichts.

Auch unter dem neuen Trainer Mirko Slomka hat die Mannschaft am vergangenen Wochenende gegen Mainz da weiter gemacht, wo sie gegen die Hertha aufgehört hatte: Mit dem Verlieren. Zwar sprachen Slomka, Hanno Balitsch und Co. hinterher zwar von einem Aufwärtstrend, der nun deutlich erkennbar sei, doch angesichts der Sturmmisere, bzw. wenn man von Sturm überhaupt sprechen kann, stellt sich doch ernsthaft die Frage in welcher Relation sich dieser Aufwärtstrend denn befindet. Sicherlich, neue Besen kehren mitunter besser als die alten. Doch das, was Slomka seinen Jungs vermittlen konnte, war nicht all zu viel besser, als das Vorangegangene unter Coach Andreas Bergmann. Gut, auch Slomka kann nicht aus dem Vollen schöpfen. Schulz verletzt, in der Abwehr Notlösungen mit Eggimann und Pannen-Durica. Das Mittelfeld mit Balitsch, Bruggink und Co. eher sporadisch aktiv und der Sturm, ja welcher Sturm?

96 will nachlegen. Elson und Asamoah waren bzw. sind im Gespräch. Und das Roy Makaay nach Hannover wechslet ist wohl eher ein Scherz. Doch auch bei Elson streicht man schon die Segel. Stuttgart will ihn wenndann nur verkaufen. Verständlich, ein Bankdrücker weniger, dazu die Bilanz etwas aufgewertet. Und Asamoah, auch der ziert ich wohl an seine alte Wirkungsstätte zurück zu kehren. Und somit bleibt der Eindruck haften, dass sich der Sportdirektor in Sachen Transfers, bzw. im Allgemeinen in Sachen Personalführung nicht gerade glücklich verhält. Man kann es schon als Affront ansehen, wenn einem abends gesagt wird, du bleibst auf jeden Fall unser Mann für den Trainerjob und wenn man dann am nächsten Tag sein Dienstzimmer leer geräumt auffindet. Schmadtke ist noch Sportdirektor von Kinds Gnaden, kann mehr oder weniger frei schalten und walten wie er will. Das Ergebnis haben wir jetzt: Eine bunt zusammen gewürfelte Mannschaft ohne Kopf und Plan, ohne Idee und Leidenschaft auf dem Platz. Höchste Zeit, etwas zu verändern, noch gibt es 15 Möglichkeiten.


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Mirko Slomka wird neuer Trainer bei Hannover 96

Hannover 96 ist auf der Suche nach einem Nachfolger für den heute morgen entlassenen Andreas Bergmann schnell fündig geworden und hat Mirko Slomka als neuen Coach verpflichtet. Über die Laufzeit des Vertrags für den 42-Jährigen wurde zunächst nichts bekannt.

Slomka war bereits von 1999 bis 2004 an der Leine aktiv, zunächst als Jugendtrainer dann als Assistent von Ralf Ragnick. Nach einem Engagement auf Schalke war er zuletzt als Fußballkommentator bei diversen Sendern im Fokus.

96 beurlaubt Coach Andreas Bergmann

Hannover 96 hat sich nach sieben Spielen ohne Sieg von Coach Andreas Bergmann getrennt. Damit vollzieht 96 nach der Trennung von Dieter Hecking bereits die zweite Trainerentlassung in dieser Saison. Bergmann hatte die "Roten" in 16 Spielen nicht vor dem Fall auf einen Relegationsplatz retten. In einer Stellungnahme des Vereins heißt es: "Nach drei Niederlagen hintereinander und einer Negativ-Serie von mittlerweile sieben Spielen ohne Sieg hatten die Verantwortlichen von Hannover 96 nicht mehr das Gefühl, dass Andreas Bergmann der Mannschaft die nötigen Impulse für den Verbleib in der Bundesliga geben kann."

Wie alle Entlassungen im Trainerbusiness hat auch die Entlassung von Bergmann einen Beigeschmack. Zunächst hatte er der Mannschaft nach der Durststrecke mit Dieter Hecking neuen Spaß am Fußball gegeben und für neue Motivationen gesorgt. Auch während der Trauerphase nach dem Tod Robert Enkes schien Bergmann der Mannschaft Kraft und Halt zu geben. Doch hatten die "Roten" seit dem Tod ihres ehemaligen Kapitäns auch keinen Sieg mehr einfahren können. Nicht zuletzt durch die Kabinenpredigt von Sportdirektor Jörg Schmadtke während des Vorbereitungsspiel gegen Union Berlin wusste auch die breite hannoversche Öffentlichkeit, dass Bergmann eher als schwacher Trainer anzusehen war. Und daran ist Schmadtke nicht ganz unschuldig, hat er es doch in letzter Zeit versäumt, dem Trainer den Rücken zu stärken.

Nun gehen natürlich die Gerüchte um den Nachfolger wieder los. Da werden die üblichen Verdächtigen genannt: Mirko Slomka, Klaus Augenthaler oder Frank Pagelsdorf. Wir werden sehen, was es gibt.

Wenn du denkst es geht mehr, dann kommt 96 daher

0:3 verloren, Relegationsplatz erreicht. Wahrlich all zu viel schlimmer kann es nicht mehr kommen für Hannover 96. Dazu sechs Niederlagen aus den vergangenen sieben Spielen, Bundesligarekord mit drei Eigentoren in einem Spiel. Aufbaugegner 96, gucken die Gegner auf den Spielplan und merken, dass es gegen die "Roten" geht, dann sind die Punkte vermutlich schon fest gebucht auf dem Punktekonto. Bestes Beispiel Hertha BSC: Bis zum letzten Spieltag noch abgeschlagen auf dem 18. Tabellenplatz, nach dem Spiel in der AWD-Arena, zwar immer noch Letzter, aber immerhin neun Punkte auf der Habenseite, sechs davon gabs gegen 96. Wenn du denkst es geht nicht mehr, dann kommt 96 daher.

Was 96 da vor knapp 29.000 Zuschauern geboten hatte, das war nicht bundesligareif. An allen Mannschaftsteilen gibt es etwas auszusetzen. Die neuformierte Abwehr mit Djakpa auf links, in der Mitte Mario Eggimann und Neuzugang Jan Durica (Du Ri Cha?) und Steven Cherundolo war in keiner Situation sattelfest, das Mittelfeld mit dem überforderten Christian Schulz, mit einem nicht stattfindenden Kapitän Arnold Bruggink, Valdet Rama, dessen Aufstellung wohl nur Coach Bergmann erklären kann und mit Sergio Pinto fand nicht statt. Und auch die Abteilung Attacke ungenügend. Zu allem Überfluss verletzte sich Didier Ya Konan nach 30 Minuten und musste durch Jan Schlaudraff ersetzt werden. Wenn du denkst es geht nicht, dann kommt 96 daher.

Leidenschaftslos, kein Einsatzwillen, man hatte nie das Gefühl im Stadion, dass 96 in diesem Spiel etwas mitnehmen könnte. Coach Andreas Bergmann sieht sich düsteren Zeiten entgegen. Und auch Coach Jörg Schmadtke gerät mittlerweile immer mehr in die Schusslinie. Vorbei müssen die Zeiten sein, in denen sich 96 etwa in die Trauer um den Tod von Robert Ebke flüchten konnte. Denn es muss etwas passieren, denn sonst könnte der Spruch noch lange Gültigkeit haben: Wenn du denkst es geht nicht mehr, dann kommt 96 daher.

Jan Durica ist ein "Roter"

Hannover 96 hat kurz vor Beginn der Rückrunde noch einmal auf dem Transfermarkt zugeschlagen - und zwar in doppelter Hinsicht. Zum Einen verlässt Chavdar Yankov nun endgültig den Verein nachdem er bereits an den MSV Duisburg ausgeliehen war und schließt sich Mettalurg Donezk an. Die Ablösesumme soll bei rund 800.000 Euro liegen.

Im Gegenzug dafür haben die "Roten" mit dem Slowaken Jan Durica einen 28-jährigen Innenverteidiger von Lok Moskau unter Vertrag genommen. Der Nationalspieler ist zudem als Linksverteidiger und im defensiven Mittelfeld einsetzbar. Allerdings sind auf den besagten Positionen mit Christian Schulz, Karim Haggui, Mario Eggimann, Konstantin Rausch, Constant Djakpa, Hanno Balitsch, Leon Andreasen und Altin Lala bereits eine Reihe von Kandidaten im Kader. Sinnvoller wäre vielleicht die Verpflichtung eines zweiten Rechtsverteidigers, eines offensiven Mittelfeldakteurs oder eines treffsicheren Stürmers gewesen.

Apropos Leon Andreasen: Im gestrigen Training hat sich der Däne erneut verletzt. Über die Schwere der Verletzung soll eine Untersuchung am heutigen Mittwoch Aufklärung bringen.

Hannover 96 im Winterschlaf - oder doch alles beim Alten?


Die Alte Försterei in Berlin war für "Dir Roten" kein guter Start in das Jahr 2010


Während es sich andere Klubs in der Sonne des Südens gemütlich machen - die Bayern sind auf der arabischen Halbinsel unterwegs, Nürnberg mit Neu-Trainer Dieter Hecking geht es gut in Belek - macht 96 Ferien in Schneekonien. Und so eisig und verschneit die niedersächsische Landeshauptstadt im Moment grad daherkommt, so eisig und verschneit sieht es im Moment auch bei den "Roten" aus. Die Vorbereitung auf die Rückrunde, in der neuer Mut geschaffen werden sollte, der Akku wieder aufgeladen wird, läuft alles andere als rosig.

Da sind zum einen die wieder zunehmenden Verletzten, Rosis mittlerweile nicht mehr gezählter Muskelfaserriss, Fromlowitz hats an der Schulter, zum anderen aber der blamable Auftritt im gestrigen Vorbereitungsspiel gegen Union Berlin, das mit 1:2 in die Binsen ging. Gut, Vorbereitungsspielen schenkt man in der Regel nicht so viel Beachtung. Dennoch: Beachtlich an dieser Niederlage an der "Alten Försterei" ist schon allein die Tatsache, dass Manager Jörg Schmadtke in der Kabine der Kragen platzte und die Spieler zusammen faltete. Eine kleine Kostprobe etwa bei bild.de zu finden: „Jeder macht das, was er für richtig hält. Das geht schief, das hat kein Niveau. Das ist Betriebssport. Ich sage euch das zum letzten Mal! Ich hole mir kein Magengeschwür wegen euch.“
Und weiter heißt es an besagter Stelle: „Jeder hebt den Arm, wenn es um was geht. Aber draußen auf dem Platz sehe ich keinen!“

Wumms, das hat gesessen. Und es ist der richtige Zeitpunkt, die Spieler aus dem Winterschlaf zu
holen, denn noch ist nichts verloren, bevor es am 15.1.2010 zum ersten richtungsweisenden Spiel gegen die Hertha aus Berlin geht. Denn wenn die "Roten" so wie gestern spielen, dann brauchen sie in der Bundesliga gar nicht mehr auflaufen, sondern können sich die Reisekosten sparen und die Punkte gleich abliefern. Es scheint wieder einmal der Zeitpunkt gekommen, der doch stark an die Spiele unter Andres Bermanns Vorgänger Dieter Hecking erinnern: Lethargie, Lustlosigkeit, Schlafmützigkeit, kein Teamgeist. Das hat man auch schon in den letzten Spielen der Vorrunde gesehen. Hoffen wir, dass es in der Rückrunde nicht so weiter gehen wird.

Diese Stadt hat Bundesliga verdient.

P.S.: Das Spiel gegen Union war zugleich das erste Spiel des neuen Ersatztorwarts Uwe Gospodarek, der bis zum Saisonende unter Vertrag genommen wurde.


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