Hannover 96 - Eintracht Frankfurt Vorbericht

Endlich gehts wieder los, nach sechs Wochen ohne Fußball startet Hannover 96 heute in die Bundesliga-Saison 2010/11. Gegner zum Auftakt ist die Eintracht aus der Mainmetropole. Damit gastiert so etwas wie der Lieblingsgegner der "Roten" zu Beginn der neuen Spielzeit: Wenn das kein gutes Omen ist. Gute Omen braucht 96 mit Sicherheit in dieser Saison, denn die Vorzeichen sind alles andere als gut: so hat das Wochenmagazin spiegel 96 als Abstiegskandidat Nummer 1 identifiziert, was natürlich auch mit einer Trainerdiskussion verbunden sein wird. Trainer Slomka gilt als erster Kandidat auf eine vorzeitige Entlassung.

Auch die Vorbereitung hat den Fans in und um Hannover nicht gerade für Enthusiasmus gesorgt, und das ist noch positiv ausgedrückt. Abgesehen von einem 30:0 gegen Dollbergen, waren die Auftritte nicht überzeugend. Der negative Höhepunkt: Die Pokalblamage bei der Fußballgroßmacht Elversberg aus der vierten Liga nach Elfmeterschießen. Abgesehen davon, dass den "Roten" damit Beträge zum wirtschaftlichen Überleben in der Bundesliga fehlen, ist der Imageverlust ungleich höher. Und somit ist bei 96 (wieder einmal) schon vor den ersten Partien "Holland in Not".

Die Aktivitäten aus dem Transfermarkt gestalteten sich auch alles andere als einfach. Während während der vergangenen Saison schon feststand, dass die Perspektivspieler Ron-Robert Zieler (Tor), Moritz Stoppelkamp (Mittelfeld) und Lars Stindl (Mittelfeld) schon länger feststanden, zogen sich die Verhandlungen und die anschließenden Verpflichtungen von Emmanuel Pogatetz (Abwehr), Markus Miller (Tor) und Carlitos (Mittelfeld) in die Länge. Erst nach der Blamage im Pokal wurde Mohammed Abdellaoue (Angriff) aus Norwegen geholt. Er soll für die nötige Durchschlagskraft vor dem gegnerischen Tor sorgen, was nicht schwer fallen dürfte: Denn besser als Mike Hanke und Mikael Forssell wird's alle mal werden.

Ein anderer Stürmer ist derweil in der Versenkung versunken, beziehungsweise dahin versunken worden: Jan Schlaudraff. Nach einer durchaus ansprechenden Vorbereitung waren Coach Slomka und Sportdirektor Schmadtke mit den Trainingsleistungen in der vergangenen Woche angeblich nicht mehr zufrieden gewesen, was zur Folge hat, dass sich Schlaudraff (wenn überhaupt) das Spiel gegen Frankfurt von der Tribüne aus angucken darf. Eine andere Möglichkeit: Schlaudraff soll aussortiert werden und Zeit bekommen, sich nach einem neuen Arbeitgeber umzuschauen.

Fast schon naturgemäß ist der Zwist zwischen Trainer und Manager: Während Slomka sich die schlechten Leistungen in der Vorbereitung auch damit erklärt, dass der Verein ihm nicht seine Wunschspieler geholt hatte, wozu auch Elson vom VfB Stuttgart gehörte. Schmadtke verweist dabei auf die finanziell angespannte Situation des Klubs, die nicht gerade große Sprünge erlauben würde. Beiden Argumentationssträngen ist dabei gemein, dass sie vorgeschoben sind, denn man kann auch aus nicht gerade rosigen Voraussetzungen einiges bewegen, siehe beispielsweise Mainz 05.

Vor dem Saisonauftakt bleiben somit eine Menge Baustellen und mehr Fragezeichen als Ausrufezeichen. Angesichts des schweren Auftaktprogramms gegen Wolfsburg, Schalke, Leverkusen wäre daher ein Sieg das wünschenswerte Ergebnis gegen di e Eintracht. Damit wäre zum einen wieder etwas Kredit gewonnen, zum anderen wäre auch das Umfeld wieder etwas ruhiger gestellt.

Die wahrscheinliche Aufstellung: Fromlowitz - Cherundolo, Haggui, Pogatetz, Schulz - Pinto, Schmiedebach - Carlitos, Rausch (Stoppelkamp oder Stindl) - Ya Konan, Abdellaoue