Hannover 96 im Winterschlaf - oder doch alles beim Alten?


Die Alte Försterei in Berlin war für "Dir Roten" kein guter Start in das Jahr 2010


Während es sich andere Klubs in der Sonne des Südens gemütlich machen - die Bayern sind auf der arabischen Halbinsel unterwegs, Nürnberg mit Neu-Trainer Dieter Hecking geht es gut in Belek - macht 96 Ferien in Schneekonien. Und so eisig und verschneit die niedersächsische Landeshauptstadt im Moment grad daherkommt, so eisig und verschneit sieht es im Moment auch bei den "Roten" aus. Die Vorbereitung auf die Rückrunde, in der neuer Mut geschaffen werden sollte, der Akku wieder aufgeladen wird, läuft alles andere als rosig.

Da sind zum einen die wieder zunehmenden Verletzten, Rosis mittlerweile nicht mehr gezählter Muskelfaserriss, Fromlowitz hats an der Schulter, zum anderen aber der blamable Auftritt im gestrigen Vorbereitungsspiel gegen Union Berlin, das mit 1:2 in die Binsen ging. Gut, Vorbereitungsspielen schenkt man in der Regel nicht so viel Beachtung. Dennoch: Beachtlich an dieser Niederlage an der "Alten Försterei" ist schon allein die Tatsache, dass Manager Jörg Schmadtke in der Kabine der Kragen platzte und die Spieler zusammen faltete. Eine kleine Kostprobe etwa bei bild.de zu finden: „Jeder macht das, was er für richtig hält. Das geht schief, das hat kein Niveau. Das ist Betriebssport. Ich sage euch das zum letzten Mal! Ich hole mir kein Magengeschwür wegen euch.“
Und weiter heißt es an besagter Stelle: „Jeder hebt den Arm, wenn es um was geht. Aber draußen auf dem Platz sehe ich keinen!“

Wumms, das hat gesessen. Und es ist der richtige Zeitpunkt, die Spieler aus dem Winterschlaf zu
holen, denn noch ist nichts verloren, bevor es am 15.1.2010 zum ersten richtungsweisenden Spiel gegen die Hertha aus Berlin geht. Denn wenn die "Roten" so wie gestern spielen, dann brauchen sie in der Bundesliga gar nicht mehr auflaufen, sondern können sich die Reisekosten sparen und die Punkte gleich abliefern. Es scheint wieder einmal der Zeitpunkt gekommen, der doch stark an die Spiele unter Andres Bermanns Vorgänger Dieter Hecking erinnern: Lethargie, Lustlosigkeit, Schlafmützigkeit, kein Teamgeist. Das hat man auch schon in den letzten Spielen der Vorrunde gesehen. Hoffen wir, dass es in der Rückrunde nicht so weiter gehen wird.

Diese Stadt hat Bundesliga verdient.

P.S.: Das Spiel gegen Union war zugleich das erste Spiel des neuen Ersatztorwarts Uwe Gospodarek, der bis zum Saisonende unter Vertrag genommen wurde.


Das Foto ist von Kurrat unter einer Creative Commons Lizenz freigegeben.

2 Kommentare:

Don Ralfo hat gesagt…

Ehrlich gesagt schwindet bei mir langsam die Hoffnung auf Besserung. Hertha und Nürnberg haben sich personell verstärkt - wir müssen erst einmal auf Haggui verzichten. Viele sind nicht fit. Balitsch ist möglicherweise in Gedanken schon bei einem anderen Verein? Und KInd demontiert den Trainer, der es nach Robert Enkes Tod (gesegnet sei sein Name) wahrlich nicht leicht hatte! Man müsste Bergmann den Rücken stärken, anstatt ihn auch noch zu schwächen!

MatzeM hat gesagt…

Ja, im Grunde genommen haben wir im Verein wieder mal zu viele Baustellen. Ich halte Bergmann für einen hervoragenden Mann, das Problem ist nur, dass im sportlichen Bereich nahezu ausschließlich (womöglich per Vertrag) Jörg Schmadtke das Sagen hat. Auch er hat fußballerischen Sachverstand, kennt die Mannschaft aber nicht so gut wie der Coach. Allerdings konnte ich Bergmann nicht verstehen, dass er bei Union Schulz im defensiven Mittelfeld hat spielen lassen und in der Abwehr mit Eggimann (ist nicht so schlecht wie er gemacht wird) und Dauerpatient Andreasen auflief.

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