Der erste neue Spieler ist da

erste Arbeitsprobe des neuen Sportdirektors Jörg Schmadtke: Die Verpflichtung des 21-jährigen Valdet Rama vom FC Ingolstadt.

Bielefeld - 96 Vorbericht

Mit Anstand und Würde aus dieser verkorksten Sais0n verabschieden, das ist der Wunsch vieler 96 - Fans, die an diesem Sonnabend mit nach Bielefeld fahren oder sich das Spiel von "Heckings Losern" - wie die "Roten" in den einschlägigen Foren des Vereins genannt werden - vor dem Fernseher ansehen. Es wäre zumindest eine kleine Entschädigung, die die Mannschaft gegenüber ihren Fans mehr als einmal schuldig geblieben ist. Doch genügt das, um die schlechte Saison, in der oftmals Angsthasenfußball und Konzeptlosigkeit nicht nur im Spiel nach vorne vorgeherrscht hatte, wenigstens etwas vergessen zu machen?

Meine Antwort lautet Nein! Die Karten müssen nach dem Spiel gegen Bielefeld auf den Tisch, Klubchef Martin Kind nennt so etwas kühl "Fehleranalyse". Davon dürfte Heckings Zukunft abhängen, denn gelingt es Hecking, Auswege aus der Krise aufzuziegen, so dürfte er noch eine Chance für die neue Saison haben. Fakt ist aber auch, dass Hecking keinen Zugang mehr zu den Führungsspielern zu haben scheint - siehe Tarnat und Balitsch. Fakt ist auch, dass Hecking es nicht geschafft hat, aus einer Ansammlung vieler Einzelspieler, die mit großem Potenzial vor der Saison ausgestattet wurden, eine Mannschaft zu machen. Schlaudraff, Eggimann, Forssell oder auch die jungen Spieler wie Krebs, Balogun, Sal Zizzo oder Yankov sie alle sind entweder auf der Stelle geblieben oder - wie im Falle der Ersteren - doch deutlich ihrer Form hinterher gelaufen. Das muss sich Hecking ankreiden lassen.

Die Fans jedenfalls haben klar Position bezogen: "Meiner Meinung nach hat Hecking resigniert" schreibt zum Beispiel fachwerk. Und El Filigrano meint dazu: "Dieter, bitte, lass es gut sein. Mach' den Funkel, soviel Stil muss sein. Nimm Deinen Hut, alles Gute und Tschüss. Ehe es ganz und gar peinlich wird." Solche Kommentare sind im Forum in der Überhand, und dafür haben sie vor allen Dingen in letzter Zeit allerhand gute Gründe gehabt. Es bleibt den Verantwortlichen zu wünschen, dass sie nicht mit Hecking in den Untergang gehen werden und erkennen, dass dieser Trainer nur noch schwer gegenüber den Fans zu vermitteln sein wird.

Das Spiel gegen die Arminia jedenfalls gerät dabei jedenfalls zur Nebensache, auch wenn es für die Arminia um nichts weniger als den Abstieg in die Zweitklassigkeit geht.

Die vermeintliche Aufstellung: Enke - Pinto (Herrmann), Eggimann, C. Schulz (Vinicius), Rausch - B. Schulz, Lala (Pinto) - Stajner, Bruggink, Krzynowek - Forssell



Hecking nicht mehr zu halten? Letztes Heimspiel eine Offenbarung und Schmach für einen verdienten Spieler

Ok, gegen Wolfsburg kann man verlieren, und als getreuer Niedersachse muss man auch gegen Wolfsburg verlieren. Zu stark waren die Autostädter die Saison über gewesen. Das zeigte sich nicht nur am vergangenen Sonnabend in der AWD-Arena. Dzeko und Grafite, diese namen muss man sich merken. Ein Tor schöner als das andere. Man war das cool, schade, dass ich nicht im Stadion sein konnte, ich hätte wohl den kommenden Meister gesehen und das nach dieser Saison auch völlig zurecht. Klinsmanns wundersame Maßnahmen, Buddhas hier, gläserner Profi da, und Wolfburg? Da gibts den Hügel der Leiden, legendär.

Einen Hügel der Schande müsste man spätestens seit Sonnabend unweit des Trainingsgeländes der "Roten" aufbauen. Man kann und darf gegen Wolfsburg verlieren, aber nicht so! Bis dato hatte ich mich immer schützend vor Trainer Hecking und die Mannschaft gestellt, wenn es Kritik hagelte. Doch nun habe ich die Schnauze voll. Es wär erbärmlich, beschämend, was man hörte von allen Seiten, egal wo man guckte und las. Nicht nur, dass Hecking es in dieser Saison nicht geschafft hat, die Mannschaft in allen Bereichen nach vorne zu bringen, augenscheinlich fehlt es ihm auch an sozialen Einfühlungsvermögen.

Nehmen wir das Beispiel Michael Tarnat: 2004 von Manchester City an die Leine gewechselt, verlieh er der Mannschaft doch Routine und Stabilität. Schon seit Längerem war in der Öffentlichkeit und den Medien gemunkelt worden, ob mit dem Oldie noch einmal verlängert werden würde, oder ob er die "Rente" einreichen kann. Am Samstag nun die Entscheidung: Beim Spaziergang unweit des Mannschaftshotels teilte Hecking ihm mit, dass er die Umzugskartons packen könne. Nicht nur der Zeitpunkt war äußerst ungeschickt gewählt, was noch mehr verblüffte, war die Begründung Heckings nach dem Spiel gegen Wolfburg. Für so etwas gäbe es nie den richtigen Zeitpunkt. Sprachs und ging. Und auch cor dem Spiel als Frank Fahrenhorst und Gaetan Krebs mit Blumen verabschiedet wurden, fehlte Tarnats Name.

Fakt ist: Hecking hat es mal wieder geschafft, einen verdienten Spieler vor den Kopf zu stoßen und ihn zu kränken. Ähnliches war im Winter schon einmal passiert: Der Fall Hanno Balitsch. Wenn 96 diese(n) Spieler in der nächsten Saison nicht mehr zur Verfügung hat, dann Gnade der Truppe Gott, Herr Kind ist gefordert, seinem sportlichem Leiter mal die Grenzen aufzuzeigen! Bis hierhin und nicht weiter!

Karlsruher SC - Hannover 96 Vorbericht

Das Spiel am vergangenen Sonnabend war eine gefühlte Niederlage für die Roten". Zu behebig, zu lethargisch besonders nach dem großartigen 1:0 durch Holland-Bomber Arnold Bruggink (9. Minute). Es grenzte an Arbeitsverweigerung zumindest bei einem Teil der Mannschaft, was den Fans danach geboten wurde. Dabei hätte die Truppe grad nach den unsäglichen Diskussionen über höhere Ticketpreise in der letzten Woche einen überzeugenden Auftritt durchaus gebrauchen können, doch keine Spur von Wiedergutmachung. Die Fans zollten es auf ihre Art, keine Stimmung im Stadion ist eben doch auch Stimmung.

Andreas Brehme hat mal einen glorreichen Satz gesagt, der im Moment wie kaum etwas Anderes auf die Leistung von Mikael Forssell zutreffend ist: "Haste scheiße am Fuß, haste scheiße am Fuß!" Egal was der Finne auch anpackt, es ist zumindest am vergangenen Sonnabend immer das Falsche gewesen oder es ging nicht gut. Das Schlimmste was man einem Schüler ins Zeugnis schreiben kann, ist auch das was man Forssell vorhalten muss: Er hat sich stets redlich bemüht.

Chance zur Wiedergutmachung hat die Elf am heutigen Dienstag (Anpfiff 20 Uhr) im Karlsruher wildpark. Mit einem Sieg könnte sie das schlechteste Team in Sachen Torausbeute endgültig in Richtung Zweitklassigkeit schicken. Trainer Dieter Hecking wird wohl wieder der Elf eine Chance geben, die auch gegen die Eintracht begonnen hat. Jiri Stajner steht nach auskurierter Verletzung wieder im Kader.

Die wahrscheinliche Aufstellung: Enke - Pinto, Eggimann, C. Schulz, Rausch - Balitsch, B. Schulz - Schlaudraff (Stajner), Bruggink, Krzynowek - Forssell

P.S.: An die Kollegen des Boulevards: Was soll eigentlich immer dieser scheiße, dem Balitsch irgendwie Meuterei gegenüber dem Trainer zu unterstellen, seid doch froh, dass einer mal die Fresse aufmacht! So, schönen Dienstag.

Hannover 96 - Eintracht Frankfurt Vorbericht



Das sind sie, die Objekte der Kontroverse, die im Moment in und um den Bundesliga-Klub Hannover 96 toben: Die Dauerkarten, die auch, wie bei mir, für die Nordkurve in der neuen Saison teurer werden, um bis 25 Prozent des Vorjahrespreises. Vor allen Dingen bie den hart gesottenen Fans hat die Erhöhung für erheblich Unmut gesorgt, stehen sie doch im krassen Missverhältnis zur sportlichen Leistung der Mannschaft. Auch die Transferpolitik kreidet man den Kluboberen an: Klubchef Martin Kind hatte die Erhöhung vor allen Dingen, wegen steigender Bezugskosten von Energie, Verpflegung der Besucher und der gestiegenen Kosten des Wachdienstes begründet. Hinter vorgehaltener Hand munkelt man jedoch, dass vor allen Dingen der Transfer von Mike Hanke und Leon Andreasen ein großes Loch in die Klubkasse gerissen haben könnte. Vor allen Dingen Hanke ist dabei schon länger in der Kritik, wie auch hier zu lesen ist.

Die Preiserhöhung mag aus wirtschaftlicher Sicht unabdingbar sein. Doch vor allen Dingen den "kleinen Mann" stößt man dabei vor den Kopf. Vater - Sohn - Tickets teurer, Stehplatz teurer, wo soll das Geld denn herkommen. Berühmt ist Hoeneß Rede über die Ticketpreise in der Südkurve der Allianz-Arena geworden. Hier wurden die Bayern-Fans von der Preiserhöhung nicht getroffen, stattdessen war den Gut- und Bestverdienern in den Logen die Mehrkosten auf die Augen gedrückt worden. Ein Beispiel, das Schule machen könnte. Zwar langt auch Hannover hier hin, doch wenn es darum geht, die Fans des Vereins dauerhaft an sich binden will, dann kann und darf man es sich nicht erlauben, diese durch schwache Leistungen und dadurch grotesk anmutende Preiserhöhungen zu verprellen.

Das Spiel gegen Frankfurt, in dem es eigentlich für beide Mannschaften eigentlich um nichts mehr geht, wird da zu einer Art Tanz auf der Rasierklinge. Denn die 96-Fans wissen ganz genau, wann sich die Mannschaft reinhängt und somit auch Werbung in eigener Sache macht. Sollte das nicht der Fall sein, dann schlägt die Stimmung im weiten Rund der Awd-Arena schnell ins Gegenteil um. Verständlich, die Brisanz vom Samstag könnte in einer fatalen Mischung liegen: Auf der einen Seite die sportliche Leistung des Teams beurteilen, auf der anderen Seite aber den Unmut über die Preiserhöhungen verdauen.

Die am Donnerstag bekanntgegebene Verpflichtung des neuen Sportdirektors Jörg Schmadtke gerät angesichts der Querelen derzeit zur Nebensache. Schmadtke jedenfalls scheint das egal zu sein, er erhält einen Vertrag bis zum 29. Februar 2012 und soll mit Trainer Dieter Hecking, mit dem er bereits in Aachen maßgeblich am Bundesliga-Aufstieg der Alemmania mitwirkte, die "Roten" für die Zukunft wettbewerbsfähig machen.

Einen ersten Eindruck über die Mannschaft, die Hecking und Schmadtke dabei unterstützen soll, kann sich der ehemalige Torwart bereits an diesem Sonnabend verschaffen. Nicht mitwirken werden dabei die verletzten bzw. kranken Jiri "the god" Stajner und Mike Hanke. Auch Leon Andreasen ist angeschlagen. Für sie könnten Jan Schlaudraff, Basti Schulz und Mikael Forssell in die Anfangself rücken. Not macht eben erfinderisch, nicht nur bei der derzeitigen Lazarettliste der "Roten". Erfindungen sind nichts desto torz aber nicht per se schlecht, und wenn aus diesen Erfindungen ein gutes Resultat in Form eines Sieges springen würde, wären auch die Fans in der Nordkurve wieder ein Stück weit versöhnt.

Die wahrscheinliche Aufstellung: Enke - Pinto, Eggimann, C. Schulz, Rausch - Balitsch, B. Schulz, Bruggink, Krzynowek, Schlaudraff - Forssell.

Fahrenhorst velässt Hannover 96 zum Saisonende

In letzter Zeit ist es auf diesem Blog eher ruhig und beschaulich zugegangen, Grund: Auch die Uni verlangt einem in Zeiten von Masterstudium, Referaten, Hausarbeiten und Klausuren eine Menge ab. Doch das änder sich spätestens ab heute wieder, hoffe ich zumindest.

Der Kader für die nächste Saison nimmt Formen an. Wie der kicker gestern berichtete, verlässt Innenverteidiger Frank Fahrenhorst die "Roten" und schließt sich dem Zweitligisten MSV Duisburg an. Dort erhält er einen bis 2011 dotierten Zweijahresvertrag. Fahrenhorst war 2006 im Tausch mit Per Mertesacker aus Bremen nach Hannover gekommen und konnte die an ihn gestellten Erwartungen in der Leinestadt eigentlich nie wirklich erfüllen. Seine Leistungen schwankten zwischen auswechselungsreif bis solide, zwischen Stammplatz und Tribüne. Seit mehreren Spieltagen ist Fahrenhorst aufgrund eines Muskelfaserrisses außer Gefecht gesetzt, befindet sich allerdings wieder im Aujfbautraining.

In Suisburg trifft er mit peter Neururer auf den Trainer, der ihn 2006 nach Hannover geholt hatte. Zudem soll der MSV Interesse an Chavdar Yankov und Gaetan Krebs gezeigt haben. Das Schlechteste für die neue Saison wäre das nicht.