Hannover 96 - Die Spieler in der Halbzeitanalyse

Tor

Robert Enke - der Nationaltorwart war in der Hinrunde bis zu seinem Mittelhandbruch der leistungsbeständigste Spieler der "Roten" (kicker-Note: 2,79). Nachdem der Kapitän zwangsweise ausgefallen ist, vermisste man ihn im Tor und als Führungsspieler innerhalb der Mannschaft enorm, seine Souveränität und Ruhe strahlt auch zu Gunsten der Mannschaft. Auch in der Nationalmannschaft ist der 31-Jährige angekommen und hat in den Spielen, in denen er im Kasten der Auswahl stand, keine Böcke gebaut. Bleibt abzuwarten, wie sich Joachim Löw im Hinblick auf die WM in Südafrika entscheidet.

Florian Fromlowitz - vertrat Enke seit dem Spiel gegen Herbstmeister TSG Hoffenheim 1899 und machte gleich mit zwei Böcken keinen guten Einstand. Fang sich danach merklich und hielt
einige wichtige Punkte mit tollen Paraden fest. Muss sich allerdings npoch steigern und in seinen Leistungen beständiger werden, denn zu oft fliegt er noch für die Galerie und riskiert so, sein unzweifelhaft vorhandendenes Potenzial aufs Spiel zu setzen.

Morten Jensen
- lieferte im letzten Saisonspiel gegen Arminia Bielefeld eine durschnittliche Leistung (kicker-Durchschnittsnote: 3,50), sollte allerdings noch an seiner Spielauffassungsgabe und an seinen Abschlägen pfeilen.

Abwehr

Bergatin Vinicius - machte in der Hinrunde aufgrund einer hartnäckigen Verletzung nur neun Spiele in der Hinrunde der Saison 2008/09. In diesen Einsätzen war seine Leistung alles andere als in Ordnung (kicker-Durchschnittsnote 4,33). Mittlerweile ist der 28-Jährige, sollte er denn in der Rückrunde wieder kommen, allerdings nicht mehr als ein Ergänzungsspieler, denn aufgrund der Leistungen von Christian Schulz und Frank Fahrenhorst in der Innenverteidigung dürfte an den beiden Ex-Bremern erstmal kein Vorbeikommen mehr möglich sein.

Frank Fahrenhorst - Von vielen Fans im Block liebevoll aber nicht zu unrecht Frank Gefahrenhorst genannt. Fing sich nach anfänglichen Schwächen zu Beginn der Saison in diversen Spielen, auch wenn er nicht immer souverän wirkte.

Mario Eggimann - Für mich die Enttäuschung der Saison, kam zu Saisonbeginn aus Karlsruhe, wo er als Kapitän die Mannschaft zu einer guten Hinrunde und zu einer durchwachsenen Rückrunde führte. In Hannover scheint der Schweizer allerdings noch nicht angekommen und sitzt zur Zeit vollkommen zu Recht auf der Ersatzbank, so dass man abwarten muss, was in der Winterpause mit ihm passiert.

Steven Cherundolo - läuft seit zwei Jahren seiner Form hinterher, ist allerdings auf Grund von mangelnden Alternativen auf der rechten Abwehrseite gesetzt. Nach vorne ist bei ihm regelmäßig an der Mittellinie Schluss und nach hinten wackelt der Sunnyboy doch bedenklich.

Valerién Ismael - Schon in München mehr verletzt als auf dem Platz, auch in Hannover setzt sich diese Leidensphase fort. Wird wohl, leider, nicht mehr wiederkommen, denn das Karriereende steht ihm bevor. War als Führungsspieler nach Hannover gekommen, doch konnte das nicht zeigen.

Konstantin Rausch - die positive Überraschung der Hinrunde, war zunächst als Lückenbüßer für Tarnat eingesprungen und hat diese Position angenommen und sich in die Mannschaft gespielt, war gegen Bielefeld und Bochum bester Mann auf dem Platz, und das als 18-Jähriger. Hut ab.

Michael Tarnat - genau wie Ismael lange verletzt, seit rund einem Monat wieder im Training, darf froh sein, wenn er in der Rückrunde noch einige Spiele machen darf.

Mittelfeld

Sergio Pinto - mehr Bankdrücker, als alles anderer. Konnte seine Chance nicht nutzen und darf sich wohl spätestens zum Saisonende einen neuen Verein suchen.

Altin Lala - Das Kampfschwein und Publikumsliebling der Fans. Immer mit Leidenschaft und Engagement bei der Sache, macht sein Schnelligkeitsdefizit durch Einsatz und Grätschen (meist an der Grenze des Legalen) wieder weg, seit der Mitte der Hinrunde allerdings verletzt.

Arnold Bruggink - für einen Spielgestalter und Kreativkopf muss von ihm deutlich mehr kommen, ist innerhalb der Mannschaft dennoch hoch angesehen, da er das Spiel lesen kann und das Tempo verschleppen kann. Der Durchbruch ist dem Niederländer allerdings noch nicht gelungen, bei ihm wechseln sich viel zu häufig Licht und Schatten ab.

Szabolcs Huszti - Der wechselwillige Ungar machte für die "Roten" in dieser Saison 16 Spiele, dabei waren Höhen wie gegen Bremen und absolute Tiefpunkte wie gegen Bielefeld oder gegen Cottbus. Soll Angebote vor allen Dingen aus Schottland haben. Die "Roten" werden ihn im Sommer wohl ziehen lassen müssen.

Hanno Balitsch - der Ersatzkapitän ist genau wie Lala ein Vorbild an Einsatz, Kampf und Leidenschaft. Das, was von ihm in dieser Hinrunde allerdings wohl hängen bleiben wird, ist seine Auseinandersetzung in der Halbzeitpause in Wolfsburg, als er den Trainer angriff, die Konsequenz war, dass er eine Woche bei den Amateuren mittrainieren musste. Als stellvertretender Kapitän sollte er allerdings das Recht haben, seine Meinung kund zu tun.

Salvatore Zizzo - konnte außer ein paar Einsätzen als Einwechselspieler nicht auf sich aufmerksam machen, wird wohl zur Rückrunde nach Rostock gehen.

Gaetan Krebs - Machte in dieser Saison drei Spiele von Anfang an und wurde drei Mal eingewechselt. Konnte in keinem Spiel überzeugen. Es wurde darüber gemunkelt, dass er zur Winterpause den Verein wechseln will, um mehr Spielpraxis zu bekommen, fühlt sich allerdings nach eigenen Angaben wohl in Hannover und lehnt einen Wechsel ab.

Christian Schulz - Vom Mittelfeldspieler zum Innenverteidiger umfunktioniert. Mit ihm funktioniert die Spieleröffnung nach vorne besser und schneller, wirkt souverän und auch in der Luft funktioniert es.

Chavdar Yankov - eine Frechheit, was sich der Bulgare in dieser Hinrunde erlaubte.

Jan Rosenthal - verletzte sich beim Aufwärmen vor dem Bayern-Spiel und viel lange, bis zum Wolfsburg-Spiel, aus. Dort kam er aber mit den sprichwörtlichen Pauken und Trompeten zurück, als er nach der Roten Karte von Florian Fromlowitz ins Tor musste und prompt einen Elfmeter hielt. Dies wird wohl eine Ausnahme bleiben. Das hoffnungsvollste Talent der "Roten".

Bastian Schulz - kam für den verletzten Altin Lala in den Kader und machte seine Aufgabe dort ganz in Ordnung.

Sturm


Mike Hanke - musste nach einigen Spielen als alleinige Spitze auf die Bank, da Mikael Forssell seinen Job übernommen hatte. Als Einwechselspieler nicht überzeugend, als Hecking dann auf zwei Spitzen umstellte, zeigte seine Formkurve nach oben, abzuwarten ob es in der Rückrunde so weiter läuft.

Jan Schlaudraff - das verkappte Genie überzeugte in einigen Spielen, in anderen Spielen allerdings eine Enttäuschung, muss sich in der Rückrunde deutlich steigern, um nicht, wie man hört, schon jetzt innerhalb des Teams angegriffen zu werden.

Jiri Stajner - Fußballgott.

Mikael Forssell - der Finne hat in seinen Einsätzen als alleinige Spitze geackert, auch nach hinten, und fehlte deshalb oftmals beim Spiel in die Spitze. Als Hecking auf zwei Spitzen umstellte, wich er oftmals auf die Flügeln aus, um vorne Platz für Hanke zu schaffen.

Hecking zieht Bilanz

Auf der Homepage von den "Roten" hat Dieter Hecking ein Interview gegeben, das interessant zu lesen ist.

96 - Arminia Bielefeld

Endlich ist es vorbei. Die Halbserie in der Fußballbundesliga ist rum. Es gab Überraschungen wie die TSG 1899 Hoffenheim und sensationelle Spieler wie Ribery bei den "Dusel-Bayern". Und es gab Hannover 96. Wunderbare Siege gegen die Bayern, gegen den HSV und ein beachtliches 1:1 gegen Werder Bremen. Und es gab unerklärliche Spiele wie gegen Cottbus, Bochum, den KSC, Bielefeld.

Das Spiel gegen die Arminia aus Bielefeld war ein Spiegelbild dieser Saison: Erste Halbzeit hui, zweite Halbzeit pfui. Der Spielverlauf bestätigt es. In der ersten Halbzeit hat 96 das Heft ganz deutlich in der Hand gehabt, sie spielten gefällig und kombinierten bisweilen durchaus ansehnlich nach vorne. Somit war das 1:0 durch Publikumsliebling Jiri Stajner eine logische Konsequenz. Nach einer - endlich mal - gut geschossenen Ecke von Arnold Bruggink nickte Stajner den Ball in die untere kurze Ecke ein. Schon vorher zappelte der Ball im Tor von Dennis Eilhoff, doch Schiedsrichter Dr. Helmut Fleischer, der die Partie zu jeder Zeit im Griff hatte, erkannte das Tor zurecht nicht an, da der Ball nicht mit vollem Umfang die Linie nicht überschritten hatte. Zur Pause ging die Führung der "Roten" dennoch deutlich in Ordnung.

Was in der zweiten Halbzeit passierte, ist ein Spiegelbild dieser Saison. Die Mannschaft fiel spätestens nach dem sehenswerten und sensationell herausgespielten Ausgleichstreffer und dem gleichzeitigen Endstand durch "König" Artur Wichniarek um. Erschreckend schwach präsentierte sich die Offensivabteilung der "Roten", Alibifußball fand statt. Wenn die HAZ in ihrer Montags-Ausgabe süffisant aber zurecht geschrieben hat, dass die auffallendste Aktion von Kapitän Steven Cherundolo die gewonnen Seitenwahl vor dem Anpfiff war, dann spricht das Bände. Dementsprechend muss hier in der Winterpause was passieren, ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal ein gutes Spiel vom US-Amerikaner gesehen habe.

Doch der US-Amerikaner war auch im Spiel gegen die Arminia (leider) nicht der alleine Ausfall,in einer Mannschaft, in der es hinten und vorne nicht mehr stimmt. Eine ausführliche Analyse aller Spieler über die Saison wird in absehbarer Zeit in diesem Blog erscheinen. Dennoch sei speziell auf die Leistund von Szabolcz Huszti hingewiesen: Keine Zweikämpfe eingegangen, Lustlosigkeit auf ganzer Strecke, noch mehr als im Spiel gegen Wolfsburg. Wenn er, wie in der Öffentlichkeit immer kolpotiert, wechseln möchte und angeblich Angebote aus der Premier League und aus Spanien, bzw. der Bundesliga hat, dann sollte er sich, in allererster Linie zu seinem eigenen Wohl, selbst hinterfragen und sich daran erinnern, wie Fußball im Abstiegskampf gespielt wird.

Nach der Winterpause muss sich in der Tat einiges ändern. Gut ist, dass der Vorsitzende Martin Kind an der sportlichen Leitung mit Trainer Dieter Hecking und Sportdirektor Christian Hochstätter festhält. Die Versicherung, mit den Beiden notfalls in die 2. Liga zu gehen steht, und das ist gut so.

Balitsch bei den Junioren - Hochstätter fordert persönliche Entschuldigung des Mittelfeldspielers

Es ist bitterkalt an diesem Dienstag nachmittag auf dem Trainingsplatz am Eilenriedestadion, wo die U23-Mannschaft der "Roten" ihr Training abhält. Auch Hanno Balitsch ist mit von der Partie, der von Dieter Hecking nach einer verbalen Entgleisung in der Halbzeitpause des Spiels gegen Wolfsburg am vergangenen Sonntag suspendiert und für das letzte Heimspiel der Hinrunde aus dem Kader geworfen wurde. Bis zur Winterpause muss er nun bei den U23-Junioren zwangsweise mittrainieren. „In der Halbzeitpause des Spiels gegen den VfL Wolfsburg gab es einen Vorfall, der diese Entscheidung unumgänglich macht“, hatte Hecking in mehreren Zeitungen erklärt, ohne nähere Angaben zu machen. Wie welt-online schreibt, soll Hecking in der Halbzeitpause Szabolcz Huszti lautstark kritisiert haben und den Kapitän gebeten haben, positiver zu denken und eine positivere Ausstrahlung an den Tag zu legen. Balitsch konterte: "Sind sie dann jetzt auch mal positiv?“

Auf seiner Homepage hatte sich Balitsch dann für seine Äußerungen entschuldigt. "Hiermit entschuldige ich mich für mein Verhalten in der Halbzeitpause bei Mannschaft und Trainer. Ich habe einen Fehler gemacht und akzeptiere selbstverständlich die Strafe des Vereins." Vor und nach dem Training der U23-Junioren wollte sich Balitsch dann nicht mehr zu der Strafversetzung äußern. "Alles was ich zu sagen habe, steht auf meiner Homepage", erklärte der Mittelfeldspieler. Von Seiten des Vereins und der sportlichen Leitung scheint der Fall indes noch nicht geklärt zu sein. 96-Manager Christian Hochstätter erklärte gegenüber dem DSF, dass Balitsch sich noch nicht persönlich entschuldigt habe und forderte ihn unterschwellig auf, dies zu tun. "Eine persönliche Entschuldigung ist etwas anderes als über die Homepage, das ist klar“, sagte Hochstätter.

Während der heutigen Trainingseinheit war Balitsch Bestandteil der jungen Roten. Er wies seine Mannschaftskollegen auf Fehler hin und hang sich auch im Trainingsspiel rein. "Hanno ist Profi. Sein Einsatz war gut", sagte U23-Trainer Andreas Bergmann. Die Mannschaft habe am morgen von dem Neuzugang aus der Profi-Mannschaft erfahren und die Nachricht gelassen aufgenommen. "Das ist eine Entscheidung des Cheftrainers gewesen, da reden wir nicht rein. Hanno trainiert bei uns mit und ist auch Vorbild für die jungen Spieler", so Bergmann. Rücksprache mit Hecking über den Einsatz des Profis wolle er nur auf Nachfrage des Cheftrainers geben.

Das Phänomen Hoffenheim

Heute ist für Fußballdeutschland der Tag der Tage, das Duell der Duelle, in dem "wir nicht das Trikot der Bayern wollen, sondern deren Skalp" (O-Ton Ralf Rangnick): Bayern München gegen 1899 Hoffenheim. Der Krösus gegen den Primus, David gegen Goliath. Phillip Köster von 11- Freunde hat sich über das Phänomen Hoffenheim und deren Fans seine eigenen Gedanken gemacht. Ich muss sagen, dass er dort zu bisweilen mir nicht nachvollziehbaren Ergebnissen kommt. Gut Hannover 96-Fans und Bielefelder stehen ja quasi von Natur aus eher auf dem Kriegsfuß, aber dies sei hier mal außern vor gelassen. Kösters Resümée: "Bis dahin finde ich das Projekt Hoffenheim weder besonders verwerflich noch faszinierend – sondern nur ziemlich langweilig." (entnommen aus: http://www.11freunde.de/bundesligen/116261 am 5.12.2008 um 9.25 Uhr)
Ich jedenfalls finde das Projekt Hoffenheim sehr faszinierend. Die Mannschaft unseres ehemaligen Aufstiegstrainers Ralf Ragnick spielt einen faszinierenden Fußball, wer kann da nciht abstreiten, dass er es gut findet, wenn er Obasi, Ba, Ibisevic und Co. wirbeln sieht, den "One-Tpouc-Fußball nahezu zur Perfektion getrieben. Das Projekt Hoffenheim ist, wie Mäzen Dietmar Hopp und Manager Jan Schindelmeiser kürzlich im Doppelpass betonten, auf Langfristigkeit ausgelegt, das heißt die "Macher" haben meiner Meinung nach ein Konzept, das funktioniert, Rückschläge sind eingeplant und dieses wird nach außen von allen Verantwortlichen kommuniziert.

Sicherlich ist es so, dass zur Zeit, wie Köster zu Recht feststellt, ca. 80 Prozent der Fans in Hoffenheim "Erfolgsfans" sind, doch durch die durchaus transparente Politik der Hoffenheimer Verantwortlichen gehe ich davon aus, dass sich dies in Phasen, in denen die Mannschaft mal nicht so funktioniert, und die kommen bestimmt, ändern wird und aus Erfolsfans richtige Fans werden.


Mit einem Finger am Strohhalm

Der erste Schritt ist gemacht. Eine überaus überzeugende erste Halbzeit hatte am vergangenen Sonnabend gereicht, um den KSC nach Hause zu schicken. Doch was in den zweiten 45 Minuten passierte, bedarf einer genaueren Untersuchung.

Doch von vorne: Endlich hatte der Trainer Mut gezeigt, mit zwei Spitzen von Anfang an aufspielen lassen, Hanke und Forssell ("Hanssell") funktionierte gut. Forssell war beweglich, wich auf die Außen aus um Hanke die entsprechenden Löcher rund um den 16-er aufreißen zu können. Zweimal klappte es sehr gut, sogar ein sehenswerter Treffer, zum 2:0 als Hanke den Ball mit der linken Hacke mitnahm, war dabei. Auch der dritte Treffer war Zeugnis einer beeindruckenden Vorstellung der Roten, in denen sie dem KSC haushoch überlegen waren, oder der KSC schlichtweg zu unvermögend?

Hecking hatte auch gegen den KSC auf einigen Positionen umgestellt: Christian "Schulle" Schulz spielte von Anfang an anstelle des Ex-Karsruhers von Mario Eggimann in der Innenverteidigung neben Frank Fahrenhorst, den Platz seines Namensvetters Bastian nahm Chavdar Yankov ein. Während der erste Wechsel noch verständlich schien, denn Eggimann konnte sein Niveau von der Vorsaison an der Leine noch nicht annähernd unter Beweis stellen, war der zweite Wechsel in der Anfangself nicht nachvollziehbar. Yankov ist in vielen Spielen mehr als - wenn überhaupt - Mitläufer um nicht den drei Euro-Begriff "Schönwetterfußballer" zu gebrauchen. Bastian Schulz hatte in den letzten Spielen auch nicht überzeugt, doch letztlich in Erinnerung bleibt die Leistung Yankovs im Spiel gegen Bochum, als er den verletzten Fahrenhorst ersetzen musste und dafür in allen Gazetten die schlechteste Note erhielt.

Was in der zweiten Halbzeit in der AWD-Arena passierte, zieht sich in dieser Saison wie ein roter Faden durch die Spielzeit. Selbst bei einem vermeintlich komfortablen Vorsprung gegen einen Gegner, dem man vermeintlich haushoch überlegen schien, bricht die Mannschaft bei der kleinsten Gegenwehr des Gegners auseinander. gut, das Tor war ein Strafstoß, dennoch, die Mannschaft muss das Zeug haben, sich in solchen Situationen abzuklopfen, einmal zu schütteln und zu sagen: Weiter geht's! Die erste Halbzeit war klasse, da haben wir gezeigt was wir können, da machen wir weiter. Doch? Nichts! Stattdessen Angsthasenfußball und Zittern, Zittern, Zittern. Die Angriffsbemühungen und Entlastungsangriffe werden vollständig eingestellt, eingeigelt verharrt die Mannschaft am eigenen Strafraum und wünscht sich die Nachspielzeit und den Abpfiff herbei.

Gut, gegen den KSC mag dies gut gehen, denn auch diese Mannschaft spielt in dieser Saison weit unter den Möglichkeiten, wie es auch die "Roten" tun. Zeit, dass es für die Fans zu Weihnachten wenigstens noch vier kleine Geschenke aus den letzten beiden Hinrundenspielen gegen Wolfsburg und Bielefeld unter dem Baum liegen. Doch gegen den kleinen Werksklub aus der Nachbarstadt dürften die Auswärtsschlappe der "Roten" weiterhin andauern, wenn man die Heimspielergebnisse der "Wölfe" mal genauer betrachtet. Und so sind auch die Fans der Roten eher negativ gestimmt im Advent.