96 - Arminia Bielefeld

Endlich ist es vorbei. Die Halbserie in der Fußballbundesliga ist rum. Es gab Überraschungen wie die TSG 1899 Hoffenheim und sensationelle Spieler wie Ribery bei den "Dusel-Bayern". Und es gab Hannover 96. Wunderbare Siege gegen die Bayern, gegen den HSV und ein beachtliches 1:1 gegen Werder Bremen. Und es gab unerklärliche Spiele wie gegen Cottbus, Bochum, den KSC, Bielefeld.

Das Spiel gegen die Arminia aus Bielefeld war ein Spiegelbild dieser Saison: Erste Halbzeit hui, zweite Halbzeit pfui. Der Spielverlauf bestätigt es. In der ersten Halbzeit hat 96 das Heft ganz deutlich in der Hand gehabt, sie spielten gefällig und kombinierten bisweilen durchaus ansehnlich nach vorne. Somit war das 1:0 durch Publikumsliebling Jiri Stajner eine logische Konsequenz. Nach einer - endlich mal - gut geschossenen Ecke von Arnold Bruggink nickte Stajner den Ball in die untere kurze Ecke ein. Schon vorher zappelte der Ball im Tor von Dennis Eilhoff, doch Schiedsrichter Dr. Helmut Fleischer, der die Partie zu jeder Zeit im Griff hatte, erkannte das Tor zurecht nicht an, da der Ball nicht mit vollem Umfang die Linie nicht überschritten hatte. Zur Pause ging die Führung der "Roten" dennoch deutlich in Ordnung.

Was in der zweiten Halbzeit passierte, ist ein Spiegelbild dieser Saison. Die Mannschaft fiel spätestens nach dem sehenswerten und sensationell herausgespielten Ausgleichstreffer und dem gleichzeitigen Endstand durch "König" Artur Wichniarek um. Erschreckend schwach präsentierte sich die Offensivabteilung der "Roten", Alibifußball fand statt. Wenn die HAZ in ihrer Montags-Ausgabe süffisant aber zurecht geschrieben hat, dass die auffallendste Aktion von Kapitän Steven Cherundolo die gewonnen Seitenwahl vor dem Anpfiff war, dann spricht das Bände. Dementsprechend muss hier in der Winterpause was passieren, ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal ein gutes Spiel vom US-Amerikaner gesehen habe.

Doch der US-Amerikaner war auch im Spiel gegen die Arminia (leider) nicht der alleine Ausfall,in einer Mannschaft, in der es hinten und vorne nicht mehr stimmt. Eine ausführliche Analyse aller Spieler über die Saison wird in absehbarer Zeit in diesem Blog erscheinen. Dennoch sei speziell auf die Leistund von Szabolcz Huszti hingewiesen: Keine Zweikämpfe eingegangen, Lustlosigkeit auf ganzer Strecke, noch mehr als im Spiel gegen Wolfsburg. Wenn er, wie in der Öffentlichkeit immer kolpotiert, wechseln möchte und angeblich Angebote aus der Premier League und aus Spanien, bzw. der Bundesliga hat, dann sollte er sich, in allererster Linie zu seinem eigenen Wohl, selbst hinterfragen und sich daran erinnern, wie Fußball im Abstiegskampf gespielt wird.

Nach der Winterpause muss sich in der Tat einiges ändern. Gut ist, dass der Vorsitzende Martin Kind an der sportlichen Leitung mit Trainer Dieter Hecking und Sportdirektor Christian Hochstätter festhält. Die Versicherung, mit den Beiden notfalls in die 2. Liga zu gehen steht, und das ist gut so.

2 Kommentare:

C.H. hat gesagt…

Na, Na! Das mit den "Dusel-Bayern" hab ich mal überhört, die Floskel kommt bei dir eh viel zu häufig... ;-)

Ansonsten ist aber Hoffenheim schon zu Recht Herbstmeister geworden und - es tut mir leid, aber es ist so - 96 steht ebenfalls zu Recht da unten drin.

Ich frage mich tatsächlich, wann das in den Köpfen der Spieler angekommen ist, dass im Absteiegskamp nichts über die richtige Einstellung geht. Das sie es können, haben sie gegen die Bayern, den HSV oder Bremen ja gezeigt, warum also nicht gegen die direkte Konkurrenz? - Eben: Kopfsache

MatzeM hat gesagt…

Na, Na! Das mit den "Dusel-Bayern" hab ich mal überhört, die Floskel kommt bei dir eh viel zu häufig... ;-)

also, mit den Bayern ist das so eine Sache, entweder man mag sie, oder man mag sie nicht, und ich mag sie eben nicht, wie man vielleicht erahnen kann, auch wenn Ribery super klasse ist und man ihm immer wieder zu gucken und mit der Zunge schnalzen kann.

Für das zu Recht unten stehen, musst du aber drei Euro ins imaginäre Phrasenschwein tun. Denn: abgerechnet wird zum Schluss, bzw. nach der Halbserie und die Tabelle spielt in der Tat den realen Leistungsstand der Mannschaft wieder, denn mittlerweile ist es für mich auch nicht mehr reine Kopfsache, sondern innerhalb der Mannschaft stimmt es, wie ich an anderer Stelle und am Beispiel des Rauswurfs von Hanno Balitsch gezeigt habe, auch nicht (mehr).

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