Hannover 96 - Eintracht Frankfurt Vorbericht



Das sind sie, die Objekte der Kontroverse, die im Moment in und um den Bundesliga-Klub Hannover 96 toben: Die Dauerkarten, die auch, wie bei mir, für die Nordkurve in der neuen Saison teurer werden, um bis 25 Prozent des Vorjahrespreises. Vor allen Dingen bie den hart gesottenen Fans hat die Erhöhung für erheblich Unmut gesorgt, stehen sie doch im krassen Missverhältnis zur sportlichen Leistung der Mannschaft. Auch die Transferpolitik kreidet man den Kluboberen an: Klubchef Martin Kind hatte die Erhöhung vor allen Dingen, wegen steigender Bezugskosten von Energie, Verpflegung der Besucher und der gestiegenen Kosten des Wachdienstes begründet. Hinter vorgehaltener Hand munkelt man jedoch, dass vor allen Dingen der Transfer von Mike Hanke und Leon Andreasen ein großes Loch in die Klubkasse gerissen haben könnte. Vor allen Dingen Hanke ist dabei schon länger in der Kritik, wie auch hier zu lesen ist.

Die Preiserhöhung mag aus wirtschaftlicher Sicht unabdingbar sein. Doch vor allen Dingen den "kleinen Mann" stößt man dabei vor den Kopf. Vater - Sohn - Tickets teurer, Stehplatz teurer, wo soll das Geld denn herkommen. Berühmt ist Hoeneß Rede über die Ticketpreise in der Südkurve der Allianz-Arena geworden. Hier wurden die Bayern-Fans von der Preiserhöhung nicht getroffen, stattdessen war den Gut- und Bestverdienern in den Logen die Mehrkosten auf die Augen gedrückt worden. Ein Beispiel, das Schule machen könnte. Zwar langt auch Hannover hier hin, doch wenn es darum geht, die Fans des Vereins dauerhaft an sich binden will, dann kann und darf man es sich nicht erlauben, diese durch schwache Leistungen und dadurch grotesk anmutende Preiserhöhungen zu verprellen.

Das Spiel gegen Frankfurt, in dem es eigentlich für beide Mannschaften eigentlich um nichts mehr geht, wird da zu einer Art Tanz auf der Rasierklinge. Denn die 96-Fans wissen ganz genau, wann sich die Mannschaft reinhängt und somit auch Werbung in eigener Sache macht. Sollte das nicht der Fall sein, dann schlägt die Stimmung im weiten Rund der Awd-Arena schnell ins Gegenteil um. Verständlich, die Brisanz vom Samstag könnte in einer fatalen Mischung liegen: Auf der einen Seite die sportliche Leistung des Teams beurteilen, auf der anderen Seite aber den Unmut über die Preiserhöhungen verdauen.

Die am Donnerstag bekanntgegebene Verpflichtung des neuen Sportdirektors Jörg Schmadtke gerät angesichts der Querelen derzeit zur Nebensache. Schmadtke jedenfalls scheint das egal zu sein, er erhält einen Vertrag bis zum 29. Februar 2012 und soll mit Trainer Dieter Hecking, mit dem er bereits in Aachen maßgeblich am Bundesliga-Aufstieg der Alemmania mitwirkte, die "Roten" für die Zukunft wettbewerbsfähig machen.

Einen ersten Eindruck über die Mannschaft, die Hecking und Schmadtke dabei unterstützen soll, kann sich der ehemalige Torwart bereits an diesem Sonnabend verschaffen. Nicht mitwirken werden dabei die verletzten bzw. kranken Jiri "the god" Stajner und Mike Hanke. Auch Leon Andreasen ist angeschlagen. Für sie könnten Jan Schlaudraff, Basti Schulz und Mikael Forssell in die Anfangself rücken. Not macht eben erfinderisch, nicht nur bei der derzeitigen Lazarettliste der "Roten". Erfindungen sind nichts desto torz aber nicht per se schlecht, und wenn aus diesen Erfindungen ein gutes Resultat in Form eines Sieges springen würde, wären auch die Fans in der Nordkurve wieder ein Stück weit versöhnt.

Die wahrscheinliche Aufstellung: Enke - Pinto, Eggimann, C. Schulz, Rausch - Balitsch, B. Schulz, Bruggink, Krzynowek, Schlaudraff - Forssell.

1 Kommentare:

Dein Koenig hat gesagt…

Warum ist in Hannover die Kranken und Verletztenliste immer so lang. Das fällt mir schon seit Jahren auf. Spieler kommen und werden Sportinvaliden (Bobic, Brdaric, Ismael) und immer wieder Verletzungen usw. ist das wirklich normal für einen Profiverein?

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