Hannover 96 - Bayer Leverkusen Spielbericht

Jaaaaaaaaaaaaa, wir haben es geschafft! 3 Punkte gegen Leverkusen! Endlich, was für ein großartiges Spiel, es war sensationell wie die Jungs gebissen, gekratzt und gekämpft haben! Und was für ein Mitfiebern war das auf den Rängen in der Nordkurve, was haben wir den Schlusspfiff herbei gesehnt.

Doch fangen wir von vorne an. Die Mannschaft ist super ins Spiel gekommen, war sofort präsent, und kam gut in die Zweikämpfe, ich sage es doch immer wieder: Wenn die "Roten" in der zweiten Halbzeit gegen die Nordkurve spielen, dann reißen sie viel mehr, als wenn sie gegen eine halb leere Südkurve spielen. Warum nicht immer so, Herr Enke, einfach öfter mal die Platzwahl verlieren und dann klappts auch mit den drei Punkten. Dieter Hecking war kurz vor Spielbeginn umkreist von Fotografen, als wenn es um sein Haupt gehen würde, doch weit gefehlt: Hecking sitzt wieder fest im Sattel, alle Treueschwüre von Klubchef Martin Kind und auch die Aussagen unterhalb der Woche von Leistungsträgern wie Robert Enke und Hanno Balitsch werden ihm auch für die nächsten Spiele Kraft geben.

Hecking hat die Mannschaft großartig eingestellt. Rückkehrer Steven Cherundolo ließ auf der rechten Abwehrseite so gut wie nichts anbrennen, die Innenverteidiger Schulle Schulz und Frank (gestern nur mit einem kleinen Ge- vor dem)Fahrenhorst und Routinier Michael Tarnat ließen den durchaus als Topsturm zu bezeichnenden Stephan Kießling, Patrick Helmes und Renato Augusto so gut wie keine Möglichkeit, sich zu empfalten. Dafür bezeichnend war eine Situation in der ersten Halbzeit. Stephan Kießling wollte einen langen Pass zur Ecke abschirmen, sah aber nicht dass, von der Seite Schulle Schulz heran rutschte und ihm den Ball von den Füßen wegspitzelte zur Ecke. Kießling fiel auf die Nase und meckerte mit dem nicht immer souveränen Schiri Torsten Kinhöfer. Wie ein begossener Pudel schlich Kießling darauf hin von dannen. Tja, so ist das nun mal.

Diese Aktion von Schulle Schulz färbte auch ab auf seine (ehemaligen) Kollegen im defensiven Mittelfeld, in dem sich der Däne Leon Andreasen und die Kampfsau Hanno Balitsch austobten, das kann durchaus wortwörtlich nehmen. Die Beiden grätschten und schmissen sich in die Zweikämpfe, als wenn es kein Morgen geben würde. Man war das gut.
Auch von der Offensivabteilung gibt es diesmal nicht allzu viel Schlechtes zu berichten. Arnold Bruggink zeigte, dass wen es einmal relativ gut läuft für die Mannschaft, dass er sich ebenfalls reinhängen kann, und dass er wohl doch immer erst die Hinrunde bracuht um auf Touren zu kommen, bzw. das Tor zu treffen. Jacek Krzynowek zeigte besonders vor dem sehenswerten 1:0, dass man auch mit 32 noch schnell sein kann. Auch nach hinten war er stets dabei und machte zusammen mit Oldie Tanne Tarnat (Ecken für die Roten sind mit ihm köstlich, Adler wird wohl von ihm geträumt haben) die linke Seite nahezu dicht. Na ja und bei Jürgen Stajner ists halt so: Entweder es klappt oder es klappt nicht, dafür kann man ihm aber nicht böse sein.

Einen besonderen Absatz verdient Jan Schlaudraff, der nach seiner Leisten-Op wieder im Kader stand. Er zeigte, dass man als mitspielender Stürmer (Ja, so was gibts Herr Hanke) auch in der Offensive einiges bewirken kann. Klasse auch seine Vorarbeit zum 1:0 durch Arnold Bruggink in der 38. Minute. Gestern hat sich wieder gezeigt, wie wertvoll er für die "Roten" werden kann und was für ein guter bisweilen sehr guter Spieler er sein kann.

Die Szene des sehenwerten und immer spannenden Spiels gegen Leverkusen war allerdings eine, die nach dem Schlusspfiff passierte: Nachdem sich die Mannschaft in der Kurve mit der Welle von den Fans verabschiedet hatte, skandierten die Fans lauthals: "Die Nummer 1 im Tor haben wir." Klar war, wer gemeint war: Der beste Torwart der Welt: Robert Enke. Dieser drehte um und feierte noch einige Zeit ausgelassen mit den Fans, bis er sich mit einer Verbeugung verabschiedete. Man, war das eine super Szene: Da kann man auch mal als Mann feuchte Augen bekommen.




Robert Enke: 2
Steven Cherundolo: 3
Christian Schulz: 1
Frank Fahrenhorst: 3
Michael Tarnat: 3
Leon Andreasen: 2
Hanno Balitsch: 1
Jacek Krzynowek: 2
Arnold Bruggink: 3
Jiri Stajner: 3
Jan Schlaudraff: 2
Jan Rosenthal: (weniger als 20 Minuten Spielzeit)
Mikael Forssell: - " -
Bastian Schulz: - " -

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